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Es
war einmal ... Der große Drache liest seinen lieben Kleinen
jeden Abend eine Geschichte vor: die Abenteuer des jungen Merlin.
Und um es gleich vorweg zu nehmen: ich mag den süßen, kleinen
Merlin genauso! Zudem bin auch ich ein großer Märchenfreund,
auch wenn es in Merlins Abenteuer alles andere als märchenhaft
zugeht. Habt ihr euch mal den vierten Band angesehen? Na? Ha! Überraschung!
Das hättet ihr nicht erwartet, oder?
Der erste Band erhielt eine Auszeichnung für "Das beste
Jugend-Album 1999". Und deshalb glauben viele, dass "Merlin"
was für Kinder ist. Sicher. Doch auch wenn es immer wie ein Märchen
anfängt, glaube ich, dass es durchaus auch die zu groß
geratenen oder junggebliebenen "Kinder" erfreuen wird. Jung
ist auch Merlin, den wir hier durch einige Abenteuer seiner Kindheit
begleiten; zusammen mit Schwein Schinken und Oger Schnittchen.
Die Serie strotzt nur so vor Anleihen aus diversen Filmen, Klassikern,
Comics, Legenden, Sagen, historischen Großereignissen usw. Die
Stories sind vor allem eines: nämlich witzig! "Merlin"
ist super-lockere Unterhaltung mit jeder Menge Slapstick, putzigen
Charakteren, aufgepeppt mit ein paar derben Witzen, prolligen Sprüchen,
garniert mit spitzen Zeichnungen und herrlichen Farben. |
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Tipp: Garulfo, Melusine,
Die Gnome von Troy, Der
kleine Spirou, The Big Book of Grimm
Leseprobe unter: www.dargaud.com
(Hinweis zur Navigation: catalogue - titre: merlin - Band wählen
- l´extrait/les planches) |
Band
1 - Schinken und Schnittchen
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Text:
Joann Sfar
Zeichnungen: José-Luis Munuera
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH, Hamburg (1999)
Copyright: "Merlin - jambon et tartine",
erschienen bei Dargaud
Editeur, 1999
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 48 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-74411-4
Tipp: Excalibur |
Als Merlin noch ein Kind war, wollte ihm keiner glauben, dass
er einmal der größte und mächtigste Zauberer auf
Erden sein würde. Verständlich, denn seine Zaubersprüche
gehen allesamt in die Hose. Als er wieder einmal völlig am
Boden zerstört im Wald herumstromert, begegnet er dem Schwein
Hans von Schinkel (kurz: Schinken), welches von sich behauptet,
ein verwunschener Magier zu sein und Merlin das Zaubern beizubringen.
Ihr erstes Experiment gelingt, doch die Folgen sind ungeahnt,
denn sie werden von einer kleinen, miesen Hexen-Prinzessin aufgegriffen.
Es gelingt ihnen die Flucht durch den verwunschenen Wald und verschlägt
sie direkt in die Höhle eines Oger! Der Oger Schnittchen
ist eine leibhaftige, aber ziemlich dämliche Sagengestalt
und als solche verspeist er mit Vorliebe kleine Kinder! Als er
von seinem Beutezug nach Hause kommt, wird er von Merlin und Schinken
zur Rede gestellt. Die drei werden Freunde und nachdem der Oger
seiner Leibspeise abgeschworen hatte, machen sie sich auf, um
der Schnepfe von Prinzessin eine reinzuwürgen. Ins Schlosss
hineinzugelangen ist eine Sache, aber die Prinzessin zu finden,
eine andere. Nach einer recht hektischen Suche und einer äußerst
ungewöhlichen Flucht, ist die Prinzessin endlich in ihren
Fängen. Während ihr Vater sie wohlbehalten wieder haben
möchte, beschließt sein Jagdmeister, die Thronerbin
aus dem Weg zu räumen, um ihren Platz einzunehmen. Die Ereignisse
überschlagen sich: unsere Helden sind erneut auf der Flucht,
sie stürzen ins Wasser, die Prinzessin entdeckt das Hexenparadies,
besser bekannt als "Avalon" und Merlin und seine beiden
Kumpane werden erneut gefangengenommen, um am nächten Tag
hingerichtet zu werden! Doch die Hexen von Avalon haben den Plan
des Jagdmeisters durchschaut und können die Unschuld der
drei beweisen - sie sind frei und bereit für neue Abenteuer
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Band
2 - Merlin gegen den Weihnachtsmann
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Es
weihnachtet und Merlin, Schinken und Schnittchen wollen, wie alle
Kinder, den Weihnachtsmann sehen. Doch als der arme, kleine Kerl,
welcher der Weihnachtsmann damals noch war, den Kamin herunterkam
und beinahe von einer der dort aufgestellten Bärenfallen
zerquetscht wurde, müssen sie den lädierten Santa Claus
wieder auf die Beine bringen. Merlin und Schinken bereiten ihm
eine kräftige Suppe zu. Doch dieses Süppchen hat es
in sich, denn wer es trinkt, verwandelt sich in sein genaues Gegenteil!
Der ehemals kleine, gute Weihnachtsmann mutiert zu einer Mischung
aus Psychosanta und Oger, der Kinder raubend durch die Nacht zieht.
Als Schnittchen den Trank trinkt, wird er zu einer kleinen Intelligenzbestie,
die weiss, was zu tun ist! Zu Weihnachten feiern natürlich
auch die Oger in aller Welt - und durch eine List gelingt es Schnittchen,
seine Artgenossen auszutricksen. Er kocht die Suppe nocheinmal
und gibt sie den Ogern zu trinken - so verwandeln sich die riesigen,
blutrünstigen Monster in - kleine blutrünstige Monster!
Irgendetwas hat nicht funktioniert! Als dann noch der psychopathische
Weihnachtsmann auftaucht, ist das Chaos perfekt! Schnittchen opfert
sich heldenhaft für seine Freunde, um gegen den unheimlichen
Santa anzutreten. Durch Merlins und Schinkens Hilfe kommt der
Weihnachtsmann erneut in den Genuß ihrer Zaubersuppe! Und
plötzlich ist der Weihnachtsmann, wie wir ihn heute (vor
allem aus der Cola-Werbung) kennen: dick, gemütlich, groß
und freundlich. Durch den fleissigen Einsatz der geschrumpften
Oger gelingt es ihm sogar, alle Weihnachtsgeschenke rechtzeitig
auszuliefern. Der Rest ist Geschichte ...
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Band
3 - Merlin geht an den Strand
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Text:
Joann Sfar
Zeichnungen: José-Luis Munuera
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH, Hamburg (2000)
Copyright: "Merlin va a la plage",
erschienen bei Dargaud
Editeur, 2000
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 48 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-74413-0
Tipp: Robin Hood |
10.
Oktober 1066 - Ferienzeit! Merlin, Schinken und Schnittchen düsen
ab an den Strand, um dort bei Merlins Großvater, verregnete,
englische Urlaubstage zu verbringen. Durch einen "Anglerunfall"
geraten unsere Helden jedoch in eine staatstragende Tragödie!
Die Franzosen (Normannen), ständige Feinde der Engländer,
versuchen sich die Insel unter den Nagel zu reissen! Allein ihr
britischer Nationalstolz kann das nicht zulassen und nach mehreren
fehlgeschlagenen Versuchen, gelingt ihnen die Flucht aus den Fängen
des verhassten Feindes. Doch sie werden getrennt! Merlin landet
am Strand von Hastings, dem Urlaubsort der heimischen Ritter;
Schnittchen begegnet Harold, dem König von England, persönlich
und Schinken trifft auf seine französischen Artgenossen:
die lebende Verpflegung der Franzosen. Während Merlin den
verrosteten, urlaubenden Rittern klarzumachen versucht, dass ihnen
eine Invasion droht, macht sich Schnittchen mit dem König
auf den Weg, um seine Truppen anzuführen. Schinken gelingt
es, die Franz-Schweine auf seine Seite zu ziehen und so treffen
unsere drei Freunde am Strand von Hastings wieder zusammen. Dem
Heer der heranstürmenden Franzosen sind sie allerdings nicht
gewachsen. Die Schweine geben ihr Bestes, doch dem Angriff der
französischen Hühner haben sie nichts entgegenzusetzen.
Und als König Harold die Schlacht schon verloren glaubt,
bringt ihnen die "britische Luftwaffe" (verrostete Ritter
in ihren Rüstungen + Schnittchens Körperkraft = Granatenangriff)
doch noch den Sieg ein. Der Feind flieht! Durch einen ziemlich
dummen Zufall gerät der Anführer der Franzosen, Wilhelm
(der Eroberer), jedoch an die Krone des inzwischen abgedankten
König Harolds und somit könnt ihr in den Geschichtsbüchern
nachlesen, dass die Franzosen die Schlacht bei Hastings gewonnen
haben ...
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Band
4 - Mama Fuchs
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Reineke
war immer schon meine Lieblingsfigur in der Fabelwelt. Dieser
Band sei ganz und gar seiner Gerissenheit gewidmet. Isegrim, der
Wolf, hat sehr unter seinem Freund, Reineke Fux, zu leiden, da
ihn dieser immer wieder verarscht. Merlin und seine Kumpel kommen
dem Wolf zu Hilfe und nach einigen Runden Bier sind der Wolf und
Merlin ganz scharf darauf, dem Fux die Fresse zu polieren. Als
sie jedoch den Bau des Fuchses erreichen, ist nur seine alte Mutter
da. Diese berichtet ihnen unter Tränen, dass ihr geliebter
Sohn, der Fux, wegen Entehrung der Königin hingerichtet werden
soll. Der edelmütige Wolf macht sich sogleich zum Schloss
auf, um seinen Freund Fux zu befreien. (Super: die Martial-Art
Einlagen Isegrims!) Schnittchen und Merlin werden unter einem
Vorwand aus dem Haus getrieben und so bleibt Schinken allein mit
Mutter Fux zurück. Doch die Mutter ist lediglich der verkleidete
Sohn und dieser will Schinken zu einem Festmahl verarbeiten! Niemand
bemerkt Schinkens Not und nun kommt die wohl beste Parodie auf
Harris "Hannibal"! (Eine Kuh nimmt die Rolle des Polizisten
im Rollstuhl mit Mütze ein, Schinken rezitiert die Vorgänge
dieser Szene des Films!) Doch der Fux hat die Rechnung ohne Merlin,
Schnittchen und die betrübte Mutter des Wolfs gemacht. Diese
ist ziemlich angefressen, weil der Fux ständig ihren Sohnemann
in Schwierigkeiten bringt! Der intellektuell-philosophische Höhepunkt
dieser Geschichte liegt darin, dass die Figuren begreifen, dass
sie sterblich sind! (Das sind sie natürlich nicht, doch das
brauchen sie nicht zu wissen!) Die Angst vor dem Tod lässt
sie vitaler und auch übermütiger werden und so gelingt
es ihnen, Isegrim aus dem Kerker zu befreien. Der Fux, der bei
der Sache natürlich gut wegkommt, kann es aber auch in Zukunft
nicht lassen, seine ganz eigenen Ziele zu verfolgen ...
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Band
5 - Schnittchen und Isolde
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Text:
Jean David Morvan
Zeichnungen: José-Luis Munuera
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH, Hamburg (2003)
Copyright: "Merlin - tartine et iseult",
erschienen bei Dargaud
Editeur, 2002
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 48 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-74415-7
Filmtipp: "Shrek" 1 + 2, "Der Hofnarr" |
Ah,
eine Liebesgeschichte! Prinzessin Isolde soll nach dem Willen
ihres Vaters den eitlen Jäger Morholt ehelichen. Doch sie
verabscheut den Kerl von Grund auf. Nach einer Jagdpartie, auf
der sie die Verlobung mit ebendiesem Unhold vernimmt, verirrt
sich Isolde im dunklen Wald. Schnittchen, der sich mit Merlin
und Schinken gestritten hatte, wandelt ebenfalls durch das Dunkel.
Und so kam es, dass sich die Prinzessin und der Oger begegneten
und sich ineinander verliebten. Doch ganz so einfach ist es nicht.
Als Morholt erfährt, wo seine Braut gewesen war, macht er
sich auf, den Oger zu erlegen. Isolde, die sich für Schnittchen
entschieden hat, wird jedoch vor eine schwierige, offizielle Entscheidung
gestellt. Der, welcher das Turnier, dass um ihre Hand veranstaltet
wird, gewinnt, wird Isolde heiraten. Doch gegen den mordsmäßig
trainierten Morholt hat der beinahe sanftmütige Oger gar
keine Chance! Da hilft nur mehr Magie! Doch Morholt hat sich einen
gerissenen Berater an Bord geholt: Reineke Fux! Morholt hatte
ihn bei der Jagd aufgestöbert und nur seiner geschickten
Zunge hat es der Fux zu verdanken, dass er noch am Leben ist.
Allerdings hatte er Morholt den sicheren Sieg und somit Isolde
versprochen. Da er den gewitzten Merlin kennt, muss auch er zu
einem Zaubertrank greifen ... Am Tag des Turniers kommt es zu
einer folgenschweren Verwechslung und keiner der beiden Kontrahenten
trinkt magisches Gebräu. (Diese Szene erinnert an den Kultspruch
aus dem Film "Der Hofnarr": "Der Wein mit der Pille
ist in dem Becher mit dem Fächer. Der Pokal mit dem Portal
enthält den Wein gut und rein.") Schliesslich haben
wir eine wichtige Person noch außer Acht gelassen: Tristan,
ein schmächtiger Ritter, der zwar schrecklich in Isolde verliebt,
aber auch fürchterlich feige ist. Und so kommt es, wie es
kommen muss: Tristan und Isolde trinken beide unwissentlich den
Liebes- bzw. Muttrank und finden endlich zueinander. Schnittchens
Wunden werden hoffentlich wieder heilen, Tristan und Isolde bleiben
glücklich bis an ihr Ende und ob Morholt den Fux doch noch
erwischt hat, werden wir so schnell wohl nicht erfahren ...
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Band
6 - Papa Merlin
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Als
die Fischer dieser Tage einen riesigen Teddybären aus dem Wasser
zogen, konnte sie nicht ahnen, was das zu bedeuten hatte. Unsere
drei Freunde leben ihr beschauliches Leben in ihrem Haus im Wald
und als Merlin des morgens seine Kuh melken wollte, kam ihm ein
anderer bevor: Pata, das Riesenbaby! Merlin kann erst gar nicht
fassen, was er da vor sich hat, doch er schließt Pata sofort
ins Herz. Die Bewohner des nahegelegenen Dorfes sehen das etwas
anders - immerhin hat der kleine Riese wahre Bärenkräfte.
Cassos, ein Ritter aus dem Dorf, möchte der Bestie das Handwerk
legen, doch auf die feigen Mitstreiter ist einfach kein Verlass!
Verbissen versucht er Pata zu erlegen - um sich jedesmal einen Satz
heiße Ohren einzufangen. Cassos beschließt, im Schloss
Verstärkung anzufordern und als Beweis nimmt er den Riesenteddy
mit. Pata erblickt seinen verloren geglaubten Teddy und verfolgt
Cassos. Dieser erreicht das Schloss und nach einem kurzen Intermezzo
(ein paar Ritter wollten das Kind aufhalten - es blieb beim Versuch),
kam auch Pata, mit Merlin, Schnittchen und seinem Schnuller Schinken
im Schlepptau, dort an. Pata ist ziemlich ungehalten, und nachdem
er einige Häuser in Schutt und Asche gelegt hat, schlummert
er friedlich mit seinem Bärchen ein. Cassos gibt derweil nicht
auf und will den schlafenden Pata ausschalten - doch da schaut Papa
Riese mal vorbei und nimmt seinen Sohn wieder in Empfang. Ein trauriger
Schnittchen, ein verschrumpelter Schinken und ein tief berührter
Merlin bleiben allein zurück ... |
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