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Rezension
und Beschreibung von Richard Koellner.
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Nachdem
seine bisherigen Werke eher historisch und semirealistisch waren,
liefert François Bourgeon dieses Mal - mit Unterstützung
von Claude Lacroix - eine Geschichte aus dem Bereich der Science
Fiction ab. Trotzdem handelt es sich um einen echten Bourgeon,
der mit der ihm eigenen Liebe zum Detail gezeichnet ist, und dessen
Personen nie flach, sondern vielschichtig angelegt sind. Wie im
wirklichen Leben sind die Guten nie ganz gut, und die Bösen
nie ganz böse.
Allerdings ist es nicht immer einfach, dem komplexen Geschehen
zu folgen. Wie bei einem guten Krimi geschehen manchmal Dinge,
die man beim ersten Lesen gerne übersieht, und die dann später
plötzlich wichtig werden. Bourgeon-typisch ist auch der abrupte
Einstieg in die Geschichte, fast ohne Einleitung. Erst nach einigen
Seiten wird klar, was eigentlich passiert.
Die ersten beiden Bände bilden eine fortlaufende Geschichte,
die möglichst zusammen gelesen werden sollten. Zwischen dem
zweiten und dritten Band ist ein kleiner Bruch; die Fäden
der ersten Bände werden erst gegen Ende des dritten Bandes
wieder aufgenommen. Möglicherweise ist dies durch den großen
zeitlichen Abstand des Erscheinens bedingt (7 Jahre!). Man munkelt
übrigens von einem Streit Bourgeons mit seinem ursprünglichen
Verleger, der diese Verzögerung bewirkt haben soll. Im Vergleich
zu "Reisende im Wind"
und "Die Gefährten
der Dämmerung" hat Bourgeon bei der Erotik nochmals
zugelegt, allerdings kommt dies nie peinlich oder gar schlüpfrig
heraus, sondern ist ein ganz natürlicher Bestandteil der
Geschichte.
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Band
1 - Der sterbende Planet
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Idee:
François Bourgeon und Claude Lacroix
Text und Zeichnungen: François Bourgeon
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH - Edition Comic Art, Hamburg (1994)
Copyright: "La sOurce et la sOnde" erschienen bei
bei Casterman
(1993)
Ausstattung: SC (30 x 22,5 cm), 110 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-72191-2 |
Auf
Olh, einem tropischen Planeten, teilen sich zwei Gruppen die Macht:
Die Patrizierkaste der sOnde, und die religiösen Führer
des bOrn. Cyann, eine junge Frau mit dem Hang zur Rebellion, gehört
den Olsimar an, der mächtigsten Familie der sOnde. Die Macht
der sOnde wird allerdings durch das Purpurfieber bedroht, das
nur Männer befällt. Cyanns Bruder starb vor kurzem daran,
und auch ihr Vater ist schon schwer krank. Dadurch fällt
die Aufgabe, zum Planeten ilO zu fliegen und nach einem Heilmittel
zu suchen, Cyann zu - die sich allerdings über diese Ehre
nicht so recht freuen will.
Zusammen mit ihrer Freundin Nacara, einem Mädchen aus der
Unterschicht, stellt Cyann eine Expedition zusammen. Das Training
der Astronauten wird aber immer wieder durch Unglücksfälle
und Sabotageakte behindert. Die Situation spitzt sich zu, als
Cyann Vairon, den Freund von Crysane, verführt. In einem
Eifersuchtsanfall tötet Crysane Vairon und stellt es so dar,
als ob Cyann die Mörderin wäre. Um die Expedition nicht
zu gefährden, nimmt der todgeweihte Vater Cyanns den Mord
auf sich und schickt das Raumschiff vorzeitig hinaus. Crysane
ist mit an Bord, aber Cyann ist ahnungslos
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Band
2 - Sechs Monde auf ilO
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Idee:
François Bourgeon und Claude Lacroix
Text und Zeichnungen: François Bourgeon
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH - Edition Comic Art, Hamburg (1997)
Copyright: "Six saisons sur ilO" erschienen bei
bei Casterman
(1997)
Ausstattung: SC (30 x 22,5 cm), 110 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-72192-0 |
Kurz
vor dem Erreichen des Planeten ilO verhindert ein Defekt im
Raumschiff das Zünden der Steuerdüsen. Ein Einschwenken
in die Umlaufbahn ist somit nicht möglich. Cyann beschließt
das Raumschiff zu verlassen und mit den beiden Landemodulen
auf dem Planten zu landen. Ein Modul wird von ihr, das andere
von Crysane gesteuert. Bei der Landung werden sie getrennt.
Cyann und ihre Begleiter versuchen Crysanes Modul zu finden,
doch als sie deren Landeplatz erreichen, ist Crysane mit ihrer
Mannschaft verschwunden. Auf der Suche nach ihr machen Cyann
und ihre Mannschaft zunächst mit der exotischen Tier- und
Pflanzenwelt, später auch mit Bewohnern des Planeten Bekanntschaft.
Die Menschen sind zunächst feindlich gesinnt, weil sie
Cyann für Unterdrücker aus dem Norden halten. Nachdem
sie sich aber verständigt haben, schliesst sich Cyanns
Mannschaft mit ihnen zusammen, um gemeinsam nach Norden zu ziehen.
Dort hoffen sie auch das Geheimnis des Heilmittels gegen die
Purpurpest zu entdecken. Wie sich bald herausstellt, stammen
die Bewohner des Planeten alle von verschiedenen Planeten; sie
wurden als Arbeitssklaven nach ilO gebracht und konnten fliehen.
Im Norden angekommen, erfährt Cyann, dass sich hinter den
Sklavenhaltern niemand anders verbirgt als die Priester des
bOrn. Ein geheimnisvolles Transportnetz verbindet die Planeten;
das bOrn kann sie kontrollieren und auf diese Weise von Planet
zu Planet reisen. Cyann findet außerdem heraus, dass auch
die Purpurpest von den Priestern kontrolliert wird; sie verteilen
Krankheitserreger und das Gegenmittel nach Belieben. Doch auch
die Priester sind nicht allmächtig. Die geheimnisvolle
Rasse der Ve sind die eigentlichen Bewacher des Transportnetzes.
Sie entziehen den Priestern wegen ihres Missbrauchs die Kontrolle
über das Transportnetz und übergeben sie an Cyann.
Ihre Aufgabe soll es sein, die verschleppten Menschen wieder
zu ihren Heimatplaneten zu bringen.
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Band
3 - Aïeïa von Aldaal
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Konzept
zu Text & Zeichnungen: François Bourgeon und Claude
Lacroix
Text und Zeichnungen: François Bourgeon
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH - Edition Comic Art, Hamburg (2005)
Copyright: "Aïeïa d'Aldaal" erschienen
bei bei Éditions
Vents d'Ouest (2005)
Ausstattung: SC (30 x 22,5 cm), 72 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-72193-9 |
Durch
einen Navigationsfehler landet Cyann auf Aldaal, einem barbarischen
Planeten, auf dem nur das Recht des Stärkeren gilt. Sie
überlebt ihre Ankunft nur, weil sie von Aïeïa
gerettet wird. Aïeïa, die sich in Cyann verliebt hat,
nimmt sie auf ihr Boot auf, mit dem sie auf der ständigen
Flucht vor dem Winter den Planeten umrundet. Cyann entdeckt
bald, dass sich auf dem Planeten alles um die Gewinnung des
Micomi dreht, einer heilkräftigen Substanz, die ihr auch
von ihrem Heimatplaneten Olh nicht unbekannt ist. Es scheint
also eine Verbindung zwischen Aldaal und Olh zu geben. Ein altes
Buch bringt Cyann zur Erkenntnis, dass es insgesamt sechs Transportpforten
auf dem Planeten gibt, von denen mindestens eine für Ferntransporte
zu anderen Planeten geeignet ist. Diese Pforte gilt es nun zu
finden.
Das Micomi, das von den Bewohnern gesammelt wird, wird regelmäßig
von den technisch höher stehenden Bewohnern der Hauptstadt
Urbo abgeholt. Aïeïa und Cyann gelingt mit der Hilfe
eines halbwilden Jungen, sich eines Transportflugzeuges zu bemächtigen,
mit dem sie eine der Pforten erreichen können. Diese Pforte
bringt sie nach Urbo. Jedoch die Stadt ist fast menschenleer
- abgesehen von den Wächtern, die das Micomi einsammeln
und mit Hilfe der großen Transportpforte auf einen anderen
Planeten senden. Cyann entdeckt, dass auch ihre Familie in die
widerrechtliche Ausbeutung des Planeten verwickelt ist und will
dieser Sache nachgehen. Sie macht sich auf die Reise nach Marcade,
dem Sitz der Micomi-Gesellschaft ...
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Band
4 - Die Farben Marcades
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Konzept
zu Text & Zeichnungen: François Bourgeon und Claude
Lacroix
Text und Zeichnungen: François Bourgeon
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH - Edition Comic Art, Hamburg (2007)
Copyright: "Les couleurs de Marcade" erschienen
bei bei Éditions
Vents d'Ouest (2007)
Ausstattung: (30 x 22,5 cm), 68 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-72194-5 (SC), 3-551-72197-6 (HC) |
Durch
das Netz kommt Cyann auf dem Planeten Marcade an, einem Handelszentrum
des Sternensystems. Hier ist buchstäblich alles käuflich;
nicht einmal Auskünfte geben die Bewohner ohne Bezahlung.
Da Cyann kein Geld hat, ist ihre Lage scheinbar hoffnungslos,
zumal sie erfahren muss, dass ihre ganze Familie tot ist und
ihre Freundin Nacara, der frühere Vormund ihrer Schwester,
das Familienvermögen übernommen hat. Hilfe und Geld
bekommt Cyann von Akhmar, einem geheimnisumwitterten Kontrolleur
des Imperiums, der schnell erkennt, dass Cyann keine gewöhnliche
Fremde ist. Sein Hauptanliegen ist es allerdings herauszufinden,
wie Cyann das Transportnetz bedienen kann, das er unter der
alleinigen Kontrolle des Imperiums wähnt. Doch bevor er
ihr Geheimnis erfährt, kann Cyann mit der Hilfe von Optech,
einem heimlichen Regimegegner, fliehen. Das Ziel ist Olh, ihr
Heimatplanet.
Auf Olh sind inzwischen über vierzig Jahre vergangen, so
dass Cyann sogar mit ihrer veralteten Sprache Aufsehen erregt.
Nacara ist inzwischen eine alte Frau geworden und ist die regierende
Ratspräsidentin auf Olh. Cyann als letzte Vertreterin der
früheren Herrscherlinie gefährdet natürlich ihre
Macht, weshalb Nacara auch nicht glauben will, dass es sich
wirklich um Cyann handelt. Nacara wirft ihr vor, ein Klon zu
sein und will sie töten lassen. Wieder ist Cyann auf der
Flucht und bald findet sie sich in einem Raumschiff wieder,
das unterwegs ist zu den Korridoren der Zwischenzeit
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