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Rezension
und Beschreibung von Richard Koellner.
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Wer
franko-belgische Fantasy mag, sollte sich diesen Zyklus unbedingt
beschaffen; koste es, was es wolle. (Originaltitel: Les
compagnons du crépuscule) Die Geschichte erschließt
zwar sich nicht beim ersten Lesen, aber dafür findet man
auch beim vierten oder fünften Mal noch Details, die man
zuvor übersehen hat.
Hier
stimmt einfach alles: eine komplexe Geschichte, die sich meiner
Meinung nach durchaus mit hoher Literatur messen kann und eine
Bebilderung, die nicht nur den Text illustriert, sondern zum Verständnis
der Geschichte unabdingbar ist. Der Nachteil ist, dass man gerne
mal den Faden verliert, wenn man nicht konzentriert dabei bleibt.
Die
Zeichnungen sind meisterhaft, unglaublich detailreich und ausdrucksstark
und die Kolorierung perfekt. Umso erstaunlicher, dass alles aus
offenbar einer Hand ist; so viel Talent ist fast unheimlich. Fazit:
unbedingt ansehen!
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"Die Gefähren der Dämmerung" kann man getrost
als Klassiker bezeichnen und Carlsen verbindet mit dieser Serie
wohl besonders gute Erinnerungen, denn immerhin wurden die drei
Bände erstmals zwischen 1986 und 1990 auf Deutsch in der Edition
Comic Art und 1996 (ebenfalls gebunden) erneut aufgelegt. (Die Cover
der ersten Auflage sind weiss unterlegt, die der Auflage 1996 sind
schwarz - siehe Bilder unten.) Wie dem auch sei - "Gefährten
der Dämmerung" ist auf jeden Fall ein absolutes "Must
have".
Tipp: Guiseppe Bergmann (Manara), Die geheimnisvollen Städte
(Schuiten), Die Füchsin
Weitere Serien von François
Bourgeon:
Reisende im Wind, Cyann
- Tochter der Sterne
Linktipp: www.de.wikipedia.org
(ein Portrait zu François
Bourgeon)
und www.fr.wikipedia.org
(ein eigener Eintrag zur Serie!) |
Band
1 - Im Zauber des Nebelwaldes
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Szenario
& Zeichnungen: François Bourgeon
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH - Edition Comic Art, Hamburg (1986/1996)
Copyright: "Le sortilège du bois des brumes"
erschienen bei Editions
Casterman, Bruxelles/Paris, 1984
Ausstattung: HC (30 x 22,5 cm), 48 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-02531-2 / 3-551-02534-7 |
Der
Zufall hat sie zusammengeführt: Mariotte, die als Hexe verschriene
Rothaarige, durch deren Mitschuld ein Dorf ausgelöscht wurde
und die sich deshalb nicht mehr nach Hause wagt; Anicet, der um
Haaresbreite diesem Mord entkommen ist, sowie der Ritter ohne
Namen, mit zerstörtem Gesicht, der sein weiches Herz unter
einer rauen Schale zu verbergen versucht.
Der
Ritter hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Schwarze Kraft, die
letzte der drei Kräfte, die die Welt beherrschen, zu finden
und zu besiegen. In jener Zeit, ist die Trennung zwischen Traum
und Wirklichkeit noch nicht ganz vollzogen, und daher passiert
es, dass die drei im Nebelwald in das Land der Kobolde kommen.
Fast werden sie dort zum Hauptgang eines Festmahls, doch der Ritter
kann sie retten, indem er den Bären, den Erzfeind der kleinen
Leute, tötet. Bei
dieser Gelegenheit tritt er zum ersten Male auch der Schwarzen
Kraft entgegen. Entgegen allen Erwartungen überlebt er. Beeindruckt
von seiner Macht, begleiten ihn heimlich zwei der Kobolde auf
seiner Weiterreise.
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Band
2 - Die drei Augen der blaugrünen Stadt
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Szenario
& Zeichnungen: François Bourgeon
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH - Edition Comic Art, Hamburg (1986/1996)
Copyright: "Les yeux d'étain de la ville glauque"
erschienen b. Editions
Casterman, Bruxelles/Paris, 1986
Ausstattung: HC (30 x 22,5 cm), 48 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-02532-0 / 3-551-02535-5 |
In
Zeiten des Krieges ist es nicht ungewöhnlich, dass umherziehende
Leute für Plünderer gehalten werden. Infolge dessen
werden unsere drei Gefährten von Bauern angegriffen, deren
Dorf gerade von Söldnern zerstört wurde. Der Ritter
und Anicet können sich zu Pferde retten, aber Mariotte,
von Anicet feige im Stich gelassen, fällt in die Hände
der Bauern und ihnen beinahe zum Opfer. Gerettet wird sie -
eher aus Versehen - von der schwarzhaarigen Yuna, die mit Magie
begabt ist.
Anicet
findet die Blaue Finsternis, ein Juwel von erlesener Schönheit,
das aber nicht ohne Gefahr ist. Es lockt einen gefährlichen
Dhuarden an, der Anicet beinahe tötet. Nur durch die Hilfe
der Kobolde überlebt Anicet. Die
Kobolde erzählen die Legende von der Blauen Finsternis,
und wie man mit ihrer Macht die Dhuarden, die sich der Schwarzen
Macht verschrieben haben, vernichten kann. Mit Hilfe eines Spielmanns,
der den Schwarzen Ritter von früher kennt, machen sie sich
auf den Weg zur Blaugrünen Stadt, der Stadt der Dhuarden.
Unter
großen Opfern und mit magischer Unterstützung können
Mariotte und Yuna in die Katakomben der Stadt eindringen. Yuna
opfert ihr Leben und die Blaue Finsternis, und beendet so die
Schreckensherrschaft der Dhuarden. Wie im ersten Band ist jedoch
nie ganz sicher, ob es sich bei diesen Ereignissen um Realität
oder um einen Traum handelt
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Band
3 - Das Fest der Narren
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Szenario
& Zeichnungen: François Bourgeon
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH - Edition Comic Art, Hamburg (1990/1996)
Copyright: "Le dernier chant des Malaterre" erschienen
bei Editions
Casterman, Bruxelles/Paris, 1990
Ausstattung: HC (30 x 22,5 cm), 142 Seiten, farbig
ISBN: 3-551-02533-9 / 3-551-02536-3 |
Der
dritte Band hat nicht nur dreimal mehr Seiten als die anderen,
sondern besteht inhaltlich auch aus vier getrennten Kapiteln.
Unsere Gefährten kommen in die Nähe von Kloster und
Stadt Montroy, wo sich ihre Reise dem Ende zuneigt. Sie schließen
sich fahrenden Komödianten an, deren Benehmen ebenso geheimnisvoll
wie ruppig ist. Anaïs, die Schwarzhaarige, erzählt
ihnen die Geschichte von den drei Sirenen, die von Männern
zu Gemahlinnen genommen wurden, und die die drei Mächte
verkörpern. Auch wenn sie es in diesem Moment noch nicht
weiß, begegnet Mariotte vor der Stadt Merlin, dem Zauberer.
Er hat die Mönche des Klosters damit beauftragt, die Geschichte
der drei Sirenen von Malaterre aufzuschreiben, wofür er
dreißig Ochsen geboten hat.
Mariotte
verliebt sich in Aymon, einen jungen Novizen, der sich ihr aber
verweigert. Während der Jagd auf einen mörderischen
Werwolf und dem nachfolgenden Fest der Narren kommt langsam
eine Intrige in Gang, die den Ritter in die Arme von Neyrelle,
der dunklen Herrscherin des Schlosses, treibt. Dies führt
dazu, dass unsere Gefährten nach mancherlei Ungemach schließlich
ins Schloss einziehen.
Mariotte
und Anaïs freunden sich auf dem Schloss mit Ancelinote
an, die als Tochter einer öffentlichen Frau die niedersten
Dienste tun muss. Durch ihre Kenntnisse des Schlosses erweist
sie sich später als sehr nützlich für sie. Der
Ritter jedoch gerät immer mehr in den Bann der dunklen
Neyrelle. Sie versucht ihn seine große Liebe Blanche vergessen
zu machen, die durch seine Mitschuld grausam ums Leben gekommen
ist. Zusammen mit Carmine, die im Schloss gefangen gehalten
wird, sind diese drei Frauen die letzten Erbinnen der Sirenen
von Malaterre.
Tornerie,
der Gemahl Carmines, erscheint und fordert Einlass in die Burg.
Durch die Nachlässigkeit Anicets hat eine Intrige Erfolg,
die dazu führt, dass der Ritter ohne Namen in einer scheinbar
kompromittierenden Situation mit Carmine ertappt wird. Man setzt
beide gefangen und verurteilt sie zum Tode. Auch seine Begleiter
sollen ihm auf den Scheiterhaufen folgen, doch diese konnten
sich in der Zwischenzeit verstecken. Der Inquisitor bestimmt
außerdem, dass das Buch von Malaterre ebenfalls verbrannt
wird.
Der
letzte Akt des Dramas beginnt: Durch einen unglücklichen
Zufall wird Anicet, der eigentlich fliehen wollte, für
den Retter seines Herrn gehalten, doch leider gelingt ihm dies
nicht. Anicet verliert seinen Kopf - diesmal endgültig.
Der Ritter und Carmine müssen lebendig verbrennen, nicht
jedoch das Buch von Malaterre: Merlin erscheint und fordert
die von ihm bestellte Abschrift ein, die ihm die Mönche
nicht aushändigen wollen. Die versprochene Bezahlung, die
dreißig Ochsen, überrennen nun auf Merlins Geheiß
die Mönche und die Stadt. Dabei greift das Feuer des Scheiterhaufens
auf die Stadt und das Schloss über, und in einem riesigen
Feuersturm geht die alte Welt unter und lässt niemanden
mehr am Leben. Keinen
- außer Mariotte, Anaïs, Ancelinote, Aymon und Gerson,
dem Komödianten, die sich unter der Erde versteckt hielten.
Sie sind es, die die Geschichte der Malaterre in die Welt tragen
...
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