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"Desmodus"
ist eine an sich kindlich anmutende Serie, wobei ich mir nicht sicher
bin, ab welchem Alter man sie empfehlen sollte. Vielleicht von 8
- 88? Der kleine Vampir und sein Freund Michael sind unzertrennliche
Freunde, die viel Unsinn im Kopf haben und trotzdem absolut liebeswürdig
sind. Sie haben ihre eigene Sicht der Dinge und versuchen diese
auch durchzusetzen. Die Monster sind ebenfalls äußerst
reizend; lieben sie doch ihre Kekse und ihren heissen Kakao! Ein
bisschen Pupsen und Popeln, ein wenig Schreckgespenst spielen gehört
aber trotzdem dazu. Der Kapitän versucht ohnehin ständig,
alles unter Kontrolle zu halten und ist somit oft die Spaßbremse
Nummer eins. Doch seine Fürsorge und seine Hilfe erweisen sich
mehrfach als unerlässlich. So auch die Großeltern Michaels,
die jederzeit für den Kleinen da sind und ihm mit Rat und Tat
zur Seite stehen. Und doch gibt es immer wieder Elemente, die man
in einem "Kinderbuch" so nicht vermuten würde: beispielsweise
die Schürzenjägerei des Großvaters oder die wunderbar
unkorrekten Wortmeldungen von Fantomat, meinem ausgemachten Liebling.
An sich, denke ich, kann man diese Serie besonders Fans von Joann
Sfar empfehlen. Nicht so bissig wie "Die Katze des Rabbiners"
und auch nicht so schaurig wie "Professor Bell", doch
trotzdem durchsetzt mit dem für Sfar typischen, jüdischen
Witz und viel Schelmerei. Fazit: ganz nett gelungen. (Die Bände
4, 6 und 7 wurden aus dem Französischen noch nicht übersetzt.) |
Desmodus,
der Vampir - geht zur Schule
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Text
& Zeichnungen: Joann Sfar
Verlag: Avant
Verlag, Berlin (2006)
Copyright: "Monstreux Bazar",
erschienen bei Guy
Delcourt Production, Paris, 1999
Ausstattung: HC (29,5 x 22,5 cm), 30 Seiten, farbig
ISBN:
3-939080-07-1 |
Desmodus
ist ein kleiner Vampir, der zusammen mit einem Haufen Monster,
Geister, Skelette und zahlreichem Getier, sowie seiner Mutter,
Madame Pandora, und dem Kapitän der Toten in einem alten,
abgelegenen Haus wohnt. Sein Hund Fantomat, ein feuerroter kleiner
Teufel, ist sein ständiger Begleiter. Doch Desmodus langweilt
sich und fühlt sich einsam. Er möchte mit anderen Kinder
gemeinsam in die Schule gehen, um zu lernen und Freunde zu finden.
Pandora erlaubt es ihm schliesslich, doch als er zusammen mit
Fantomat in die Schule fliegt, ist diese menschenleer. Die Kinder
besuchen die Schule nur tagsüber! Da Desmodus völlig
niedergeschlagen herumschwirrt, beschliesst der Kapitän,
in der Schule nachts die Geister zu unterrichten, um ihm eine
Freude zu machen. Und weil die Menschen nichts von der Existenz
der Nachtwesen erfahren dürfen, müssen die Geisterschüler
acht geben, keine Spuren zu hinterlassen. Doch Desmodus hält
sich nicht daran - er löst die Aufgaben in einem der Schulhefte,
welche dem Jungen Michael Douffon gehören. Als dieser am
nächsten Tag feststellt, dass seine Hausaufgaben über
Nacht gemacht wurden, ist er ziemlich verblüfft. Vor allem,
als dieser Umstand anhält und auf wundersame Weise jede Nacht
die Aufgaben erledigt werden. Michael möchte natürlich
herausfinden, wem er dafür zu danken hat und beginnt einen
regen Schriftverkehr mit seinem nächtlichen Helfer. Und der
schreibt zurück! Und ein Vampir will er auch noch sein! Unglaublich.
Doch der Briefwechsel wird entdeckt und der Kapitän, welcher
um die Sicherheit aller fürchtet, befiehlt Desmodus, diesen
Jungen zu ihm zu bringen! Desmodus und Fantomat machen sich auf
die Suche, bis sie Michael im Haus seiner Großeltern finden.
Nun heisst es behutsam sein, schliesslich wollen sie Michael nicht
bei ihrer ersten Begegnung zu Tode erschrecken. Doch Michael ist
glücklich, seinen nächtlichen Freund endlich kennenzulernen
und als Desmodus anbietet, sein Zuhause zu besuchen, willigt er
freudig ein. Mit einem solch schaurigen Empfangskomitee hatte
Michael allerdings nicht gerechnet! Der Kapitän, der ihn
eigentlich vergessen machen wollte, erkennt in Michael einen Freund
und heißt ihn daraufhin herzlich willkommen. Nachdem die
erste Scheu überwunden ist, lernt Michael nach und nach alle
Bewohner des alten Hauses kennen. Bald merkt er, dass sich das
Leben eines kleinen Vampirs gewaltig von dem eines kleinen Jungen
unterscheidet. Nicht mal baden tun die sich! Doch die Monster
machen es möglich und so wird die alte Badewanne mit Schlammwasser
gefüllt und im Wohnzimmer nach Herzenslust herumgeplanscht!
Madame Pandora findet das jedoch gar nicht komisch und so müssen
sie den Rest der Nacht mit Putzen verbringen. Doch Michael verspricht
bald wiederzukommen, um seine neuen Freunde zu besuchen! Nur seine
Hausaufgaben muss er ab jetzt wieder selber machen!
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Desmodus,
der Vampir - macht Kung-Fu!
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Text
& Zeichnungen: Joann Sfar
Verlag: Avant
Verlag, Berlin (2006)
Copyright: "Petit Vampire Fait du Kung Fu",
erschienen bei Guy
Delcourt Production, Paris, 2000
Ausstattung: HC (29,5 x 22,5 cm), 30 Seiten, farbig
ISBN:
3-939080-08-X |
Als
Michael seinem Großvater von Gottfried, der ihn in der Schule
vor seiner Angebeteten Sandrina verprügelt hatte, erzählt,
und diesen am liebsten umbringen würde, bremst ihn der Großvater
scharf ein: so etwas darf man nicht einmal denken! Verständlich,
da der Großvater Arzt ist, doch die Monster, die die Geschichte
ebenfalls verfolgt haben, teilen die Sicht Michaels. Nur Desmodus
behält einen kühlen Kopf und verbietet den Monstern
Unsinn zu machen! Da sich Michael aber vor Gottfried und dessen
erneuten Prügel fürchtet, beschliesst Desmodus ihn zu
Salomon zu bringen, dem Meister des Kung-Fu. Michael ist begeistert,
doch eine offensichtlich vergessliche Rabbinerkatze, die in einem
Bild wohnt, hatte er nicht erwartet. Salomon schickt ihn los,
das nötige Kung-Fu Buch von dem Drachen Lumpini zu holen,
doch das gestaltet sich schwieriger, als angenommen. (Ziemlich
Dragon-Ball-like!) Nachdem der Turm bezwungen, der Drache besiegt
und das Buch in Salomons Händen ist, wird klar, dass Michael
alles gelernt hat, was nötig war. Mit stolz geschwellter
Brust erzählt er den Monstern davon, doch die wiegeln ab:
alles schon erledigt?!?!
Die Monster haben Gottfried gefressen, um Michael einen Gefallen
zu tun, doch dieser ist entsetzt! Was nun? Nachdem die betretenen
Monster Gottfrieds Überreste wieder zusammengenäht hatten,
fehlt Gottfried nur noch eines: ein Hauch von Leben! Auf dem Friedhof
begegnen sie Albert Einstein, aber der kann keine Toten zum Leben
erwecken. Der Kapitän gibt ihnen einen Tipp: beim Baum der
Glückseligkeit treffen sich viele Zauberer. Würden sie
dort Hilfe bekommen? Jeder der Zauberer besitzt eine besondere
Gabe, doch Desmodus und Michael können sich nicht entscheiden.
Als Michael naiv vorschlägt, der Beste sollte es machen,
ist das Chaos perfekt! Die Zauberer zanken sich gewaltig, bis
Desmodus der Kragen platzt! Er fordert sie auf, Gottfried gemeinsam
wieder zu beleben. Gesagt, getan. Das Ergebnis ist gigantisch:
Gottfried lebt - und er ist ein Riese! Da bietet der Kapitän
seine Hilfe an: zwei Zaubertränke lassen den Riesen schrumpfen
und vergessen! Desmodus und Michael wagen den Versuch und der
Kapitän bringt Gottfried friedlich schlafend ins Bett zurück.
Am nächsten Tag wird sich weisen, ob Michaels Training hilfreich
war. Eines ist jedenfalls sicher: Sandrina steht nicht auf Prügelknaben!
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Desmodus,
der Vampir - und die Hundeschutzgesellschaft
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Text
& Zeichnungen: Joann Sfar
Verlag: Avant
Verlag, Berlin (2007)
Copyright: "Et la Societe Protectrice des Chiens",
erschienen bei Guy
Delcourt Production, Paris, 2001
Ausstattung: HC (29,5 x 22,5 cm), 30 Seiten, farbig
ISBN:
978-3-939080-22-0 |
Desmodus,
Michael, Fantomat und die Monster toben durch das alte Haus, als
es an der Tür klopft. Draußen stehen drei fürchterlich
zugerichtete Hunde und bitten um Asyl. Trotz ihrer Furcht ziehen
sie die Gesellschaft von Geistern und Monstern der ihrer Peiniger
eines Versuchslabors vor. Denn vor diesen sind sie geflohen, doch
noch sind die Tiere nicht in Sicherheit: der Versuchsleiter und
seine Schergen stehen bereits vor dem Haus und verlangen die Hunde
zurück. Desmodus und Michael möchten den unfreiwilligen
Versuchskaninchen helfen, doch der Kapitän, wie immer um
die Sicherheit der Nachtwesen bemüht, verbietet jede Einmischung.
So dringen die Tierquäler ein und nehmen die Hunde wieder
mit! Desmodus, Michael und Fantomat sind entsetzt: wie konnte
man diesen armen Geschöpfen denn die Hilfe verweigern?! Zusammen
nehmen sie die Spur auf und folgen den Tieren bis zu den Toren
eines geheimen Labors, wo sie schon von den unruhigen Seelen bereits
toter Versuchstiere begrüßt werden. Den Kapitän
plagt inzwischen das schlechte Gewissen und so schickt er die
drei Monster, Ophtalmo, Kurt und Margerit, hinter den dreien her,
um ihnen zu helfen. Tatsächlich gelingt es den Kindern die
Hunde zu retten!
Die Tiere wurden befreit, doch was nun? Erst mal gehen alle zu
Michael, um sich eine Runde aufs Ohr zu hauen. Alles weitere wird
sich finden, da ist sich Michael sicher. Am nächsten Morgen
muss dieser zur Schule und Desmodus und Fantomat schlafen noch
ein wenig, als Michaels Oma das Zimmer aufräumen möchte.
Da Desmodus der Großmutter etwas blass erscheint, schickt
sie ihn zu ihrem Mann, der ja Arzt ist. Der Opa von Michael untersucht
Desmodus und muss sich wundern: kein Puls, kein Blutdruck. Als
ihm Desmodus erklärt, dass das normal ist, weil er ein Vampir
ist, glaubt er ihm sofort. In der Schule ist es Michael gelungen,
seine Mitschüler zu einer Hundeadoption zu überreden:
die Hundeschutzgesellschaft ist geboren! Ende gut, alles gut!
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Desmodus,
der Vampir - und die Kaka-Suppe
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Text
& Zeichnungen: Joann Sfar
Verlag: Avant
Verlag, Berlin (2007)
Copyright: "Petit Vampire et la Soupe de Caca",
erschienen bei Guy
Delcourt Production, Paris, 2003
Ausstattung: HC (29,5 x 22,5 cm), 30 Seiten, farbig
ISBN:
978-3-939080-23-7 |
Da
die Monster bei Michael zuhause nicht so gut spielen können,
muss eben wieder Desmodus Heim herhalten. Ein wenig schäckern
mit Madame Pandora, ein Duell mit dem Kapitän und noch etwas
Schokolade von Margerit! Doch die vermeindliche Schokolade entpuppt
sich als Margerits Mitternachtssnack: seine Kaka-Suppe! "Widerlich!",
findet nicht nur Michael, aber da Margerit die Suppe extra für
Michael gemacht hatte und nun traurig ist, beschliesst dieser,
Margerit zuliebe die Suppe zumindest zu kosten. Doch Margerit
hat inzwischen alles aufgegessen und so hat Michael wieder verdammt
viel Glück gehabt. Desmodus hingegen weniger - Madame Pandora
besteht auf ein Bad und Margerit darf mitbaden. Desmodus fürchtet
sich vor den ekligen Sachen, die Margerit anstellen könnte,
aber dieser verspricht brav zu sein. Doch einem Spielchen niemals
abgeneigt, zeigt ihnen Margerit einen besondernen Trick: Zauberpupse!
Die schwirren wie Seifenblasen durch die Luft und stinken noch
nicht mal! Na ja, jedenfalls solange sie intakt sind. Denn dann
stinken sie ganz fürchterlich! Und Margerit hat noch mehr
auf Lager: besondere Zauberpupse! Und so hübsch diese auch
sind, ihr Gestank kann Tote aufwecken!
Da Pandora einkaufen geflogen ist und der Kapitän nun auf
die Bande kleiner Monster aufpassen muss, ist er es auch, der
versucht das Schlimmste zu verhindern. Einer der Zauberpupse entwischt
und platzt genau über dem Friedhof. Mit schauerlichem Erfolg:
alle Toten wurden aufgeweckt und da Fünf Uhr nun mal die
Teezeit ist, wanken und wackeln sie alle zum alten Haus, um ihren
Tee einzufordern. Der Kapitän will sie verscheuchen - es
sind zuviele! Sie müssen den Skeletten Tee servieren, doch
keiner von ihnen kann Tee kochen. Margerit darf nicht und da Michael
der einzige ist, der annähernd weiss, wie man das macht,
versuchen er, Desmodus und Fantomat, eine Kanne Tee zu kochen.
Zwar enthält dieser schlussendlich mehr "Tee" als
Wasser, doch das macht den Toten nichts aus: sie trinken die Erinnerung
an Tee. Nach und nach schlafen sie alle wieder ein und der Kapitän
und seine Mannschaft müssen alle wieder zurück in ihre
Gräber verfrachten. Was für eine abenteuerliche, anstrengende
Nacht!
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