Reprodukt hat eine kleine Miniheftserie (jeweils 24 Seiten - incl. Cover) verschiedener Zeichner im Programm, die vor allem wegen ihrer originellen Inhalte und Illustrationen empfehlenswert ist. Allesamt sind sie in schwarz/weiss gehalten und vielfach kommen sie auch völlig ohne Worte aus. Diese Reihe ist natürlich auch ein besonderer Tipp für alle Trondheim Fans - wo doch drei Titel von ihm dabei sind! Hier möchte ich noch meinen speziellen Dank an Dirk vom Reprodukt-Team aussprechen, der mir noch ein letztes Exemplar von "Diablotus" besorgt hat, obwohl der Vermerk "vergriffen" schon eingetragen war. Das macht meine Sammlung einfach komplett! Danke, danke, danke!! Alle Trondheim-Titel auf Emma´s Comicworld findet ihr hier ...

Band 1 - Intriganten

Text & Zeichnungen: Lewis Trondheim Verlag: Reprodukt, Berlin (3. Auflage 2002) Copyright: "Imbroglio", erschienen bei L´Association, Paris, 1995 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-38-5

Wer jemals ein gutes Skript für einen lustig-listigen und nicht allzu langen Einakter sucht, sollte Trondheims "Intriganten" auf die Bühne bringen. Man braucht dazu nur einen Raum, drei Schauspieler und einige Requisiten, wie zB. ein Schwert, eine Pistole, ein Fläschen Gift, einen Dolch, ein Blasrohr mit einem Giftpfeil und eine versteckte Kamera. Charles, Peter und Mylene sind die Protagonisten in diesem Stück, die sich in Boshaftigkeit, Geldgier und Kaltblütigkeit in nichts nachstehen. Erst tötet Charles Peter - oder ... Moment ... war es umgekehrt? Nein, Peter erschreckt Mylene zu Tode! Halt! Peter und Mylene vergiften Charles, das war´s! Oder doch nicht? Wer diesen Mordsspass auflösen möchte, sollte diese 24 wahrlich mörderischen Seiten unbedingt zu Hause haben! Tatsächlich nicht zur Nachahmung empfohlen!

Band 2 - Die Mutation

Text & Zeichnungen: Marc-Antoine Mathieu Verlag: Reprodukt, Berlin (2. Aufl. 2000) Copyright: "La Mutation", erschienen bei L´Association, Paris, 1995 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-40-7

Monsieur Albert verfügte über ein untrügliches Gedächtnis und hatte deshalb die Ehre, in einer sehr verantwortungsvollen Position in der Hauptverwaltung zu arbeiten. Doch eines Tages geschah das schier Unfassbare - Monsieur Albert vergaß zum ersten Mal in seinem Leben etwas. Noch war die Sache nicht bedrohlich, doch nach und nach häuften sich diese Gedächtnislücken. Und so begann der unaufhaltsame Abstieg Alberts, bis er sich zuletzt nicht mehr an sein Alter oder seine Adresse erinnern konnte. Doch eine weitere Veränderung war in sein Leben getreten - die Gegenwart. Ohne jegliches Wissen wurde er sich dieser Tatsache bewußt, da er nichts anderes mehr wahrnehmen konnte. Er begriff das Herz der Dinge ganz unmittelbar, doch es war ihm nicht möglich dies in Worte zu fassen, da er sich der meisten nicht mehr entsinnen konnte. Er lebte jeden Augenblick derart vollkommen, sodass er in der Stunde seines Todes unsterblich geworden war. Mathieus strenge s/w Bilder unterstreichen den klaren, tiefgründigen Gedanken dieser Geschichte.

Band 3 - Omelett

Text & Zeichnungen: Jean-Christophe Menu Verlag: Reprodukt, Berlin (2. Aufl. 2000) Copyright: "Omelette", erschienen bei L´Association, Paris, 1995 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-37-7

Manchmal ist das Leben einfach grausam - so wie in diesem Fall. Der langbeinige Vogel tut sein möglichstes, dass Ei, das er zu legen gedenkt, sicher und in einem Stück auf die Erde zu bringen, um es auszubrüten. Doch was er auch versucht, entweder wird das Ei gefressen, vom Blitz getroffen, von einer Kokusnuss erschlagen, weggeschwemmt, mehrfach schwerkraftsbedingt zu Boden gezogen oder es verschwindet in einem schier unendlichen Abgrund. Da kommt dem zu allem entschlossenen Vogel die Idee: er beißt sich selbst die Beine ab, um sein Ei abzulegen. Endlich gelingt es! Doch als das Küken endlich schlüpft, zeigt sich das Schicksal von seiner wahrlich gemeinen Seite ...

Band 4 - Diablotus

Text & Zeichnungen: Lewis Trondheim Verlag: Reprodukt, Berlin (2. Aufl. 2000) Copyright: "Diablotus", erschienen bei L´Association, Paris, 1995 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-42-3 TIPP: Im Land der drei Lächeln

Diablotus ist ein kleiner Teufel, der Jagd auf Skelette macht, um sie im Höllenfeuer zu verbrennen. Doch die Skelette verstecken sich und können sich nicht recht für diese Idee erwärmen. Während Diablotus eines nach dem anderen vernichtet, wendet sich das Blatt und die knochigen Opfer schlagen zurück! Verfolgt von Geistern und Monstern, seiner Haut beraubt, wird Diablotus selbst zum Gejagten! Doch nach einigen Körper- bzw. Hautwechseln ist er wieder der ganz der Alte - kein Grund zum Traurig sein, oder? Eine der mitunter schrägsten Trondheim-Stories ...

Band 5 - Traumgeburten (Julie Doucet)

Band 6 - King Kong (ATAK)

Band 7 - Die Familienbombe

Text & Zeichnungen: David B. Verlag: Reprodukt, Berlin (2001) Copyright: "La bombe familale", erschienen bei L´Association, Paris, 1991 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-43-1

"Um 1:30 Uhr morgens fing der Hund an zu heulen. Wir stellten den Fernseher an. Es war Krieg." Die kurzen Sätze und Dialoge unterstreichen den straffen Charakter der Erzählung. Wo Krieg ist, sind die Bomben nicht weit und so müssen sich die Bewohner der Stadt plötzlich mit einer wahren Überschwemmung von Bomben auseinandersetzen, denn jedem wird eine Bombe zugeteilt. Anfangs skeptisch beäugt, später beinahe unersetzlich, entpuppt sich die Bombe als Teil des Lebens ... und in schlussendlicher Konsequenz auch des Todes. Die Geschichte basiert auf einer Erzählung von Dino Buzzati: "Die Bombe". Trotz einiger Mühen konnte ich leider noch keine deutsche Übersetzung auftreiben. Sollte hier jemand weiterhelfen können, würde ich mich über eine kurze Nachricht freuen. DVD-Tipp: Memories (Allen voran die dritte Story von Katsuhiro Otomo: Cannon Fodder)

Band 8 - Der Schlüssel zur Freiheit

Text & Zeichnungen: Killoffer Verlag: Reprodukt, Berlin (2001) Copyright: "La clef des champs", erschienen bei L´Association, Paris, 1995 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-41-5

Größe ist relativ und alles hängt schlussendlich zusammen. Trifft das auch auf die Freiheit zu? Wir folgen einem Schlüssel auf seiner bizarren Reise durch eine Manteltasche. Dort wird um ihn gekämpft, später wird er von einem Künstler gefunden. Dieser wird erstochen und der Schlüssel wird gestohlen. Ein aus dem Fenster fallender Kaktus macht dem Dieb allerdings einen Strich durch die Rechnung. Der Besitzer des Kaktus folgt dem Schlüssel und wird von seinem derzeitigen Inhaber getötet. Dieser flüchtet durch die Kanalisation und gerät durch ein Schlüsselloch ins Blickfeld des Mannes, welcher den Schlüssel in die Manteltasche steckte. Als der sich nun auf die Suche nach seinem Schlüssel macht, be-, oder besser, ergreift er am Ende ... sich selbst. Ein wenig verwirrt? Halb so wild. Ich auch.

Band 9 - Die schweigende Laute

Text & Zeichnungen: Martin Tom Dieck Verlag: Reprodukt, Berlin (2000) Copyright: "L´oud silencieux", erschienen bei L´Association, Paris, 1995 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-55-5

Martin Tom Dieck erschliesst sich dem Betrachter nicht so leicht. Seine feinen, poetischen Zeichnungen und philosophischen Themen sind auch nicht jedermanns Sache. Hier werden sich zwei Welten wortlos direkt gegenübergestellt. Auf der einen Seite: ein Einsiedler in der Wüste, der seine Laute spielt und Tee trinkt - auf der anderen Seite: ein Mann, welcher vor seinem Fernseher einschläft und in seinem Traum von einer Fee besucht wird. Der Einsiedler lebt im Hier und Jetzt und setzt sich damit auseinander, während sich der Mann in seinen Träumen und Fantasien verliert. Tipp: Die Hure H.

Band 10 - Nein, nein, nein

Text & Zeichnungen: Lewis Trondheim Verlag: Reprodukt, Berlin (2. Aufl. 2002) Copyright: "Non, non, non", erschienen bei L´Association, Paris, 1997 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-56-3

"Nein" ist ein wirklich wichtiges Wort. Man kann auch gar nicht früh genug lernen, es durchzusetzen. Wenn man das nicht tut, wird es einem ergehen, wie dem "Helden" dieser Geschichte. Anstelle des gewünschten Zorro-Kostüms gibt es die Neandertaler-Ausstattung mit Fellkleidchen und Keule. Er mag keinen Fisch und muss ihn doch essen - ihm wird schlecht. Er mag nicht fernsehen sondern schlafen und bekommt dennoch den Apparat ans Bett. Auf dem Kostümfest kommt es dann zum Eklat - seine Keule wurde als Mordwerkzeug verwendet und obwohl er dem Richter klarzumachen versucht, dass er es nicht gewesen ist, wandert er ins Gefängnis. Kaum von dort entlassen, muss er einen Job annehmen, obwohl er ihm nicht gefällt. Mit dem verdienten Geld geht es auf die nächste Party, wo er ein Mädchen trifft, welches auch auf dem Kostümfest war. Diese handelt ihm ständig (!) zuwider und ehe er sich versieht, ist er verheiratet und Vater eines kleinen Sohnes! Sein Job wird auch nicht besser, sein Sohn und seine Frau achten ihn nicht. Und selbst der Tod will auf sein wiederholtes "Nein, nein, nein" nicht eingehen! Kommt uns das alles nicht seltsam bekannt vor?

Band 11 - Lame Ryder

Text & Zeichnungen: Nicolas Mahler Verlag: Reprodukt, Berlin (2001) Copyright: Nicolaus Mahler, 2001 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-74-1 Tipp: TNT (Mahler)

Lame Ryder ist ein Loser wie er im Buche steht. Hätte er ein Pferd, wäre er längst weg. Weg vom Saloon, weg von Lulu, die ihn nicht liebt, weg von allem. Aber so ... Doch zum Glück sind solch schiesswütige Strolche wie Mr. Tiny Tim nicht das Problem dieser Stadt. Barkeeper Sam, der Sheriff und Lame hängen im Saloon ab; Lulu gesellt sich aus Ermangelung anderer Unterhaltung zu ihnen. Plötzlich öffnet sich die Tür und ein Mann kommt herein. Mit ihm eine Kugel. Die Kugel trifft Sam. Lame ist geschockt, der Sheriff will keinen Ärger. Dann stellen sich zwei Dinge heraus - der Kerl ist Tiny Tim und Lulu ist seine Frau! Lame ist am Boden zerstört! Der Sheriff zielt auf Tiny, trifft jedoch Lulu! Tiny erschiesst den Sheriff, doch er kann sich nicht lange daran erfreuen, erneut einen Mann sterben zu sehen. Hinter der Bar fällt ein Schuss, gleich darauf Tiny. Sam gelang es mit letzter Kraft, Lame vor dem Tod zu bewahren. Ein Schlusswort? Manchmal ist die Welt einfach nur klein. Verdammt klein. Und wer will heute schon ein Held sein ...

Band 12 - Steeplechase (Reinhard Kleist)

Band 13 - Der Plan des Dr. Babylon (Ulf K.)

Band 14 - Spring!

Text & Zeichnungen: Calle Claus Verlag: Reprodukt, Berlin (2002) Copyright: Calle Claus, 2001 Ausstattung: Miniheft (15 x 10,5 cm), 22 Seiten, s/w ISBN: 3-931377-49-2 Tipp: Klassenfahrt

Flaschendrehen kann gefährlich sein - vor allem wenn man dran ist und die gestellte Aufgabe sowie die Alternative nicht sonderlich reizvoll ist. David muss entweder vom Fünfer im Freibad springen oder Bea aus der 6B einen Kuss auf den Mund geben. Keine guten Aussichten also! Die wunderschöne Bea unter dem Kastanienbaum mit den Blüten in den Haaren wachküssen wie Schneewittchen? Undenkbar! Dann doch der Turm. Oh Gott, ist das hoch! Doch Ausweg gibt es keinen mehr - David muss springen. Für Bea. Doch macht dieses "entweder oder" überhaupt Sinn?

Band 15 - Der Wald der Pfade (Frank Schmolke)