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Dieses
Schmuckstück habe ich viel zu spät entdeckt! Ich bin ja
bekennender Dierßen-Fan und das nicht ohne Grund. Seine klare,
kräftige schwarz/weiss Linie, die zynischen, unberechenbaren
Protagonisten und die fiesen und doch wahren Geschichten (die vielleicht
das Leben schrieb), fesseln und amüsieren mich immer wieder.
Zum Inhalt kann man nur soviel sagen, dass dies Büchlein nicht
für politisch korrekte Menschen gemacht ist. Oder vielleicht
auch gerade für die. Ha, wenn ihr jetzt mein Grinsen sehen könntet
... he, he ...
Wahrscheinlich finde ich diese Short-Stories nur deshalb so lustig,
weil ich zwei Typen kenne, die genau auf das Profil von Grabert und
Schramm passen. Den einen treffe ich jeden Morgen im Büro und
den anderen jedesmal wenn ich in den Spiegel sehe. Irgendwie beruhigend.
Weitere Comics von Dierßen: Kunz; Mild & Sanft; Liebe,
Tod und andere Grausamkeiten
Tipp:Die Kannibalen: Essen
ist fertig!, Der alltägliche Wahn, Schwarze Gedanken, Nichtlustig |
Die
Nachtjäger - Keine böse Absicht ...
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Text
und Zeichnungen: Andreas Dierßen
Verlag/Copyright: Zwerchfell
Verlag EK, Hamburg (2000)
Ausstattung: Heft (29,5 x 21 cm), 32 Seiten, s/w
Genre: schön-schwarzer Humor
ISBN: 3-928387-30-8 |
Die
beiden Großstadthelden Grabert und Schramm hängen auf
Parties, dem heimischen Sofa oder in Cafe´s ab und haben nichts
Besseres zu tun, als ihre Mitmenschen mit ihrer gnadenlosen Ehrlichkeit
zu quälen. So könnte man es jedenfalls sehen. Die superkurzen,
pointierten und staubtrockenen Comicstrips legen schonungslos die
Unvollkommenheit der Menschen offen: sei es die derer, die Opfer
der beiden abgeklärten Zyniker werden, als auch ihre eigene.
Jedes
Panel könnte als Sketch für sich alleine stehen, doch
je mehr man liest, desto mehr erkennt man, dass in einem selbst
ein bisschen von Grabert und Schramm steckt. Wer ohne Schuld ist,
werfe den ersten Stein. Also, vergessen wir das Wort "Moral"
und genießen die herrlich bissigen Gemeinheiten. Als Kostprobe
habe ich paar Leckerbissen rausgetippt (unter "Special"
gibt´s noch mehr):
...
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Schramm:
He, redet ihr etwa über mich?
Grabert: Nein.
Schramm: Warum nicht? |
Manchmal fragte sich Grabert, was das bei Schramm war:
noch jugendlicher Leichtsinn oder doch schon senilsuizide Tendenzen
...
Schramm zu einem Typ an der Bar: Also mal ehrlich, das auf
der Vorderseite Ihres Kopfes ...
geht aber auch nur ganz knapp als Gesicht durch.
... |
Grabert
zu Schramm: Junge, endlich hast du mal ein bisschen Farbe im
Gesicht.
Schramm: Daf ift Blut, du Idiot! |
Schramm zu einer Dame: Können Sie schnell laufen?
Sie: Nicht in diesen Schuhen.
Schramm: Wollen wir Fangen spielen?
... |
Grabert:
Man sieht dich nie tanzen.
Schramm: Zu gefährlich.
Grabert: Zu gefährlich?
Schramm: Na, dieser Unfall damals.
Grabert: Was für ein Unfall?
Schramm: Zweifacher Beinbruch, Achillesferse durch, Wirbelprellungen
...
Grabert: Aua. Und ist aber alles wieder in Ordnung, oder?
Schramm: Keine Ahnung. Ich hab die Frau seitdem nicht mehr
gesehen.
(Endlich jemand der meine persönliche Aversion gegen das Tanzen
teilt ...) |
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