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Es
gibt Sachen, da kann ich mich nicht kurz fassen. Das Dritte Testament
ist eine der spannendsten Geschichten, die ich seit langem gelesen
habe. Sie ist geschickt angelegt, durchsetzt von Zwischensequenzen
und Rückblenden, ungeheuer dicht und packend und somit auch
sehr komplex erzählt, was es unmöglich macht, den Inhalt
im Detail wiederzugeben. Aber sei´s drum: ich hoffe, dass
ihr auch so auf den Geschmack kommt und euch dieses starke Stück
Comickunst nicht entgehen lasst.
Die Bilder sind scharf und kantig, die Kolorierung ist in zurückhaltenden,
hellen Farben ausgeführt. Im krassen Gegensatz dazu steht das
effektvolle, kräftige Schwarz, das sehr häufig eingesetzt
wurde. Die dunkle Stimmung, die sich dadurch ergibt, passt hervorragend
zu dieser mörderisch-düsteren Geschichte um das Wissen
der Welt, ausgehend davon, dass alles was wir in den Bibelstunden
gelernt haben, kompletter Nonsense ist.
In gewisser Weise bin ich ja auch zum Reliquienjäger avanciert:
alles was in diese unheimliche und mysteriöse Richtung geht,
ist mir stets willkommen. Nur dass meine Schätze etwas anders
aussehen. Das dabei verhältnismässig oft die Themen Religion
und Kirche vorkommen, ist zwar nicht Absicht, jedoch erklärbar.
Denn vermutlich sind die drei Jahre Klosterschule doch nicht spurlos
an mir vorbeigegangen. *g* Als Lesetipp muss ich hier natürlich
noch "Der Name der Rose" von Umberto Eco anführen.
Originaltitel der Serie (in vier Bänden abgeschlossen):
Le Troisième testament
Probeseiten findet ihr auf der Verlagshomepage (www.glenat.com)
unter "Mini-Sites".
Tipp: Der Skorpion, Cantarella,
Das geheime Dreieck, Midnight Nation |
Band
1 - Markus oder Das Erwachen des Löwen
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Text:
Xavier Dorison & Alex Alice
Zeichnungen: Alex
Alice
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH, Hamburg (2002)
Copyright: "Marc ou le réveil du lion",
erschienen bei Editions
Glénat, 1997
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 48
Seiten, farbig
ISBN:
3-551-76321-6 |
Anno
domini 1287: "Schuldig, Conrad Reinhardt Marcus, Graf von Marburg,
der die heilige Mutter Kirche verriet, um seine Seele den Launen
des Dämons zu unterwerfen!" Marburg, einst angesehener
Inquisitor der Kirche, der den Namen Magnus Dei (Hand Gottes) trug,
wird zum Tod durch den Scheiterhaufen verurteilt, da er zehn Unschuldige
habe hinrichten lassen - im Namen Gottes. Unter anderem beschuldigte
er den Grafen Sayn der Ketzerei. Dieser ist in Marburgs Augen das
absolute Böse. Doch bevor das Urteil vollstreckt werden konnte
und der Hinrichtungsort Raub der Flammen wurde, blieb Marburg durch
eine eigenartige Fügung der Vorsehung verschont.
20 Jahre später: verdammt zu einem Leben, das er nicht mehr
wollte, lebt Marburg einsam auf einem Anwesen im Hinterland; von
den Bauern gemieden und dem Rest der Welt vergessen. Bis ihn eines
Tages ein Brief seines Freundes, dem Erzbischof Charles von Elsenor,
aus Paris erreicht. Dieser ist sichtlich beunruhigt: aus einem Kloster
in Veynes wurde ihm vom Fund einer mysteriösen Truhe berichtet
und die letzte Nachricht informierte ihn über die völlige
Vernichtung des Klosters und der Ermordung der Mönche. Was
immer dort gefunden wurde - nun war es entweder vernichtet oder
fortgeschafft worden. Wessen Werk es war, ist unklar. Einzig der
alte Prior des Klosters könnte ihnen Auskunft geben. Als Marburg
am nächsten Tag aufbrechen möchte, erhält er eine
seltsame Nachricht von der 17jährigen Ziehtochter Charles,
Elisabeth. Er kehrt darauf hin zu Charles zurück, kann aber
nur mehr den grausamen Tod seines Freundes feststellen. Er und Elisabeth
müssen fliehen, wollen sie nicht von den Wachen getötet
werden. Auf ihrem Weg werden die beiden ständig verfolgt, doch
der Spion, den sie stellen können, stirbt unter merkwürdigen
Umständen. Als sie endlich den Landsitz des Prios erreichen,
wird rasch klar, was sich in Veynes befunden haben musste. Der Prior
erzählt ihnen von Julius von Samaria, der von Gott eine Truhe
erhielt, in welcher sich die Antwort auf alle Fragen dieser Welt
in Form einer Schriftrolle befand. Er sollte einen sicheren Ort
für diese Truhe finden und sie dort belassen ohne hineinzublicken.
Julius widerstand der Versuchung aber nicht und verschwand in den
Tiefen der Hölle.
Im Jahr 1252 brachte eine Gruppe Mönche diverse Reliquien und
Pergamente aus dem Morgenland nach Frankreich. Doch im Namen der
Kirche sollten diese Funde verbrannt werden. Der damals noch junge
Prior fand darunter die Truhe und öffnete sie. Als er erkannte,
was er da sah, liess er die Truhe in den versteckten Katakomben
des Klosters einmauern, in der Hoffnung, dass sie nie wieder auftauchen
würde. Die Truhe beinhaltete das Reisetagebuch des Julius von
Samaria mit einer genauen Beschreibung des Ortes, wo sich die Schriftrolle
mit der Antwort aller Antworten befand. In Toledo soll eine geheime
Bibliothek existieren, in der nicht nur die heiligen Schriften,
sondern auch apokryphe Texte zu finden sind. Marburg vermutet dort
eine Kopie dieses Berichtes und macht sich gemeinsam mit Elisabeth
auf den Weg nach Toledo. Doch die Zeit des Priors ist um. Eine wilde
Horde schwarzgekleideter Männer mit gefiederten Masken brennt
mordend sein Gut nieder. Er hat für seinen Fehler bezahlt. |
Band
2 - Matthäus oder Das Gesicht des Engels
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Text:
Xavier Dorison & Alex Alice
Zeichnungen: Alex Alice
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH, Hamburg (2002)
Copyright: "Matthieu ou le visage de l'ange",
erschienen bei Editions
Glénat, 1998
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 48
Seiten, farbig
ISBN:
3-551-76322-4 |
In
Toledo angekommen, treffen sie als erstes auf den ehemaligen Schüler
Marburgs: Gerhard Steiner. Er ist der Leiter des Okkulten Kapitel,
das direkt den Kirchenoberen untersteht. Dadurch geniesst Steiner
gewisse Privilegien und hat Zugang zu einem ausgeklügelten
Informationsnetz. Von ihm erhofft sich Marburg einige Antworten
und auch die nötige Hilfe um die geheimnisvolle Bibliothek
zu betreten. Dies ist gar nicht so einfach, da die Bibliothek halb
versunken unter den Mauern der Stadt zu finden ist. Nachdem Marburg
und Elisabeth der Abstieg geglückt ist, machen sie sich auf
die Suche nach den Reiseberichten des Julius. Ihre schwierige Suche
wird endlich belohnt - Marburg beginnt darin zu lesen. Der Inhalt
verblüfft ihn völlig - Julius soll die betreffende Schriftrolle
von den Aposteln erhalten haben und der Text, den sie beinhaltet,
ist weit mehr als nur eine Antwort, es ist das unveränderte
Wort Gottes - das Dritte Testament. In diesem Moment treten die
Tempelritter auf den Plan, die Marburg das Buch abnehmen wollen.
Doch dieser weiss es zu verteidigen und gemeinsam mit Elisabeth
versucht er zu entkommen. Plötzlich, wie Dämonen, tauchen
die schwarzmaskierten Männer auf und nehmen nach kurzem Gefecht
das Buch an sich. Marburg muss Elisabeth folgen, denn sie droht
zu ertrinken. Er lässt jedoch nichts unversucht, um das wertvolle
Stück wieder zurückzubekommen und kann den Männer
bis zum Stadttor folgen. Dort allerdings wechselt das Buch seinen
Besitzer und dieser kann unbehelligt aus der Stadt verschwinden.
Steiner ist der Mann bekannt: es ist der Bischof von Stornwall,
Uther der Purpurne.
Erst vor kurzem hatte Steiner zwei seiner Leute nach Schottland
geschickt, um dort einem Pergamentschmuggel auf die Spur zu kommen.
Nur einer von ihnen, der Ire Trevor O´Neil, kehrte mit Beweisen
zurück. Die Tempelritter sind bereits auf Steiners Spur und
dank seines Einflusses gelingt es Marburg, Elisabeth und Trevor
auf einem Schiff Richtung Schottland abzulegen. Steiner wird kurz
darauf verhaftet. Ihr Ziel in Schottland ist Stornwall, eine unbezwingbare,
abgelegene Festung, in der sie die fehlenden Beweisstücke zu
finden hoffen. Trevor führt sie, denn er kennt den Weg. Über
das stürmische Meer kommen sie an die schroffen Felsen heran,
durch einen Tunnel gelangen sie an die Mauern der Festung. Doch
der Einstieg ist riskant, denn überall sind Wachen. Die Mönche,
die an den Schriftstücken arbeiten, sind durch schwere Verstümmelungen
zum Schweigen gebracht worden. Im Skriptorium finden sie nicht den
gesuchten Beleg, dafür aber einen weiteren, wertvollen Hinweis,
der den Weg zu der Abtei St. Lukas weist. Als sie aus der Festung
flüchten wollen, tritt ihnen Uther, der Handlanger Sayn´s,
persönlich gegenüber. |
Band
3 - Lukas oder Der Atem des Stiers
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Text:
Xavier Dorison & Alex Alice
Zeichnungen: Alex Alice
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH, Hamburg (2002)
Copyright: "Luc ou le souffle du taureau",
erschienen bei Editions
Glénat, 2000
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 56
Seiten, farbig
ISBN:
3-551-76323-2 |
Zwanzig
Jahre nach seiner Rettung wird Marburg klar, wer dafür verantwortlich
war: niemand geringerer als sein Erzfeind Sayn. Zu welchem Zweck
er Marburg am Leben liess, ist jedoch völlig unklar. Uther
dient Sayn und stellte diesem ein Heer von Übersetzern und
Schreibern zur Verfügung, um die Rätsel des Julius von
Samaria zu entschlüsseln und so das Dritte Testament zu finden.
Während Marburg und Elisabeth in ihren Verliessen sitzen,
gelingt es Trevor durch die Hilfe eines Unbekannten, die beiden
zu befreien. Trevor hat auch einen neuen Fluchtplan erarbeitet,
doch Marburg weigert sich, mit ihnen zu gehen. Während Trevor
und Elisabeth getarnt auf einem der Schiffe Uthers an Bord gehen,
versucht Marburg die Schriften des Julius zu finden und zu vernichten.
In einer kleinen Krypta wird er fündig und er tut das, wozu
der Prior nicht fähig war: er steckt die Texte in Brand.
Und während die Flammen nach und nach alles vernichten, erkennt
Marburg eine Notiz an der Wand, die in den Berichten nicht erwähnt
wurde. Trevor kehrt noch einmal zurück, um Marburg zu helfen.
Sie können gemeinsam entkommen und machen sich unverzüglich
auf den Weg nach Böhmen.
Als sie endlich in St. Lukas angekommen, ist es bereits zu spät
- die Abtei ist nur noch ein Haufen Schutt und Asche. Doch sie
haben Glück im Unglück - ein junger Mönch, Bruder
Clemens, hatte mit seinem Meister an der Lösung des komplizierten
Rätsels gearbeitet und dabei sechs der sieben Schlüssel
gefunden. Mithilfe der Notiz, die Marburg in Stornwall erhalten
hatte, lösen sie auch das siebte und letzte Rätsel.
Als Lösung erhalten sie den Namen des Ortes, an dem sich
das Dritte Testament befindet. Doch um dahin zu gelangen, müssen
sie zuerst nach Prag, um einen kundigen Kartographen zu finden.
Auf dem Weg dorthin geraten sie erneut in die Hände der Tempelritter,
doch diesmal muss sie jemand verraten haben. Trevor! Im Namen
Steiners, dessen Familie als Geisel gehalten wird, liefert er
Marburg den Templern aus. Diese nehmen ihn gefangen. Elisabeth
ist wild entschlossen nach diesem elenden Verrat durch Trevor
alleine nach Prag zu reiten, doch sie kommt nicht weit. Als sie
eine alte Holzbrücke passieren will, stürzt diese ein
und Elisabeth versinkt in den Fluten.
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Band
4 - Johannes oder Der Tag des Raben
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Text:
Xavier Dorison & Alex Alice
Zeichnungen: Alex Alice
Verlag: Carlsen
Verlag GmbH, Hamburg (2003)
Copyright: "Jean ou le jour du corbeau",
erschienen bei Editions
Glénat, 2003
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 78
Seiten, farbig
ISBN:
3-551-76324-0 |
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