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THE
KINDAICHI CASE FILES
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Hajime
Kindaichi ist in den Augen der meisten ein Vollidiot, ein Loser.
Ständig macht er Ärger und verstrickt sich in Schwierigkeiten;
er kommt zu spät zum Unterricht und ungeschickt ist er obendrein.
Was jedoch nicht viele wissen: er ist der Enkel des berühmten
Detektivs Kosuke Kindaichi. Und was seine sonstigen Prüfungsergebnisse
nicht vermuten lassen würden: er bestand die Aufnahmeprüfung
seiner Schule mit einer Bestnote - und einem bescheidenen IQ von
180. Doch das weiss eigentlich niemand. Nicht einmal seine beste
und einzige Freundin Miyuki Nanase, die ihn immer gegen alle Vorwürfe
verteidigt und eisern zu ihm hält. Hajime hat eben ein spezielles
und einzigartiges Faible, welches seine Aufmerksamkeit fesselt:
das Aufklären von mysteriösen (und mitunter gruseligen)
Verbrechen!
Die Serie ist schon etwas "älter" (1993 erschien
der erste Band in Japan) und man sieht es ihr auch ein bisschen
an. Die Kleidung (vor allem die Jeans!), die Frisuren (Hajime!)
und auch das Acting der Figuren wirkt in den ersten Bänden
etwas steif und "old fashioned", ohne das böse
oder abwertend zu meinen. Immerhin macht das auch einen Teil des
Charmes der Serie aus, den ich nicht missen möchte. Ich bin
gespannt, ob Tokopop Deutschland hier auch noch zugreifen wird
- im Original sind 27 Bände erschienen (der letzte 1997 im
Shukan Shonen Magazine) - in Englisch liegen bereits 16 Bände
vor und die Reihe wird fortgesetzt.
Die auffällige Ähnlichkeit zu einer bei uns sehr bekannten
Serie, "Detektiv Conan", kann nicht bestritten werden.
Nur dass ich "The Kindaichi Case Files" unendlich
dankbar bin, da die einzelnen Abenteuer in einem Band abgeschlossen
sind und die Stories somit mehr Unterhaltung bieten. Ich muss
nämlich zugeben, dass ich mich Detektiv Conan inzwischen
höllisch langweilt (derzeitiger Stand: Band 54 - gähn!).
"Detektiv Conan" (im Original "meitantei konan")
begann im Jahr 1994 (also fast zur selben Zeit), und ich muss
gestehen, dass er graphisch etwas ansprechender und, wie die Anzahl
der Bände belegt, offenbar auch erfolgreicher ist.
Nichtsdestotrotz möchte ich die Kriminalfälle von Hajime
Kindaichi unbedingt empfehlen! Denn kommerziell konnte auch Kindaichi
sehr wohl punkten:
mit einer Spin-Off-Manga-Serie, Shortstories, einer Anime- und
einer Realfilmserie (von denen jeweils mehrere Staffeln produziert
wurden), sowie diversen Kinofilmen. Somit haben sich "The
Kindaichi Case Files" zu einer der besten Serien der 1990er
in Japan entwickelt. Aber leider wohl nur dort.
Lesetipp: Detektiv Conan, Redrum
327
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Band
1: The Opera House Murders
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Text:
Yozaburo Kanari
Zeichnungen: Fumiya Sato
Verlag: Tokyopop
Manga, Los Angeles (2003)
Copyright: "Kindaichi-shonen no Jikenbo",
erschienen bei Kodansha,
Ltd., Tokyo, 1993
Ausstattung: TB (19 x 12,5 cm), 240 Seiten, s/w, japanische
Leserichtung, Sprache:
englisch
ISBN: 1-59182-354-4 |
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Miyuki
hat für die Theater AG ihrer Schule ein Übungswochenende
organisiert, da die Gruppe an einem nationalen Wettbewerb teilnehmen
möchte. "Das Phantom der Oper" gilt es einzustudieren
und durch Miyuki ist auch Hajime mit von der Partie, da er sich
um die Soundeffekte kümmern soll. Die Meinung über sein
Engagement sind überaus geteilt! Die Proben finden in Herrn
Kurosawas Hotel auf einer abgelegenen Insel statt und das Beste
daran: das weitläufige Hotel verfügt über ein eigenes
Theater! Zwölf Gäste und drei Angestellte befinden sich
nun auf der Insel und die Proben beginnen. Bald fallen Hajime Spannungen
innerhalb der Gruppe auf: vor einigen Monaten hatte sich ein Mitglied
der Theater AG, Fuyuko, das Leben genommen, nachdem ihr Gesicht
durch Säure verätzt worden war. Niemand möchte darüber
sprechen, doch verdrängen können sie das Unglück
nicht: beinah alle der Gruppe waren dabei, als sich Fuyuko, das
verunstaltete Monster, vom Dach des Krankenhauses stürtzte.
Als man sich am Abend des ersten Tages im Speisesaal trifft, geschieht
das Unfassbare: ein gellender Schrei zerreisst die Luft und die
Suche nach Orie, die Einzige, die beim Abendessen fehlte, beginnt.
Hajime und Miyuki finden sie ... erschlagen von der Bühnenbeleuchtung!
Die Ereignisse überschlagen sich - ein Mörder ist auf
der Insel! Das Boot ist weg und neben den Schülern sind nur
mehr Frau Ogata, ihre Lehrerin, Herr Kurosawa, sowie drei weitere
Gäste anwesend: Dr. Yuki, der Polizist Kenmochi und Herr Kagetsu,
der unauffindbar ist. Sein Zimmer ist verwüstet und niemand
weiss, wie er aussieht. Kenmochi leitet seine ersten Ermittlungen
ein, muss sich jedoch bald mit Hajime arangieren, da dieser durch
seine unbestechliche Logik überzeugt.
Am Morgen nach dieser nervenaufreibenden Nacht finden sie die Leiche
von Harumi, aufgeknüpft an einem Baum! Als im Theater auch
noch die Gardarobe geplündert und das Kostüm des Phantoms
entwendet wurde, ist klar, dass hier nichts aus Zufall geschieht
und der Mörder eiskalt kalkuliert. Alle verdächtigen Kagetsu,
dass leibhaftige "Das Phantom der Oper" zu sein. Der nächste
Mord offenbart jedoch den Druck, unter dem der Mörder steht,
denn dieser, da ist sich Hajime sicher, war nicht geplant. Das Opfer,
Frau Ogata, starb unschuldig, während es bei den ersten beiden
Opfern eine Verbindung geben musste! Hajime beginnt zu ahnen, dass
die Tragödie um die talentierte Fuyuko etwas damit zu tun hat
und ein Brief des "Phantoms" an Ryoko bestätigt dies.
Orie, Harumi und Ryoko! Was war in der Vergangenheit geschehen?
Und Ryoko erzählt: die drei Mädchen beneideten Fuyuko
und wollten ihr einen kleinen Dämpfer verpassen, indem sie
durch einen kleinen Säureangriff ihre Kleidung ruinierten.
Doch Fukuko stiess aus Schreck gegen ein Regal des Chemiesaals und
wurde durch eine herabstürzende Flasche Säure verätzt.
Das war nicht beabsichtigt, doch das Phantom forderte nun das Leben
der drei Mädchen, welche das Unglück heraufbeschworen.
Ryoko ist die Letzte und Hajime muss sich schnell etwas einfallen
lassen, um den Killer zu finden, ehe dieser seine Rache vollständig
umsetzen kann! In bester Agatha-Christie-Manier lädt der Meisterdektektiv
Hajime am Ende alle in den Speisesaal, um den Fall aufzuklären
und den Mörder unter ihnen zu entlarven ... |
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