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Basin
City - ein Name, den niemand verwendet. Es ist heiss und stickig,
selbst der Regen bringt keine Linderung. Die schwarze Seele dieser
Stadt reisst alle in den Abgrund. Keine Möglichkeit zur Flucht
- kein Entkommen. Diese Stadt lässt niemanden los. Viele haben
auch einfach keine Wahl. Erbarmungslos und entschlossen, stark und
wild, gerissen, verrückt und kaputt sind alle, die Sin City
nicht den Rücken kehren und dies ihre Heimat nennen. Vor allem
die Ladies haben es in sich - sie sind bei Gott keine Heiligen und
doch haben sie nichts von ihrer Anmut und ihrem Stolz eingebüßt.
Gewalt, Geld, Gier und Macht bestimmen den Alltag in der Stadt der
Sünde. Politik und Klerus sind gleichermassen korrupt. |
Trotz allem ist es eine verschworene Gemeinschaft, die sich diesem
unwirklichen Wahnsinn hingibt - jeder kennt die Regeln und wer sie
nicht kennt, tut gut daran, sie schnell zu lernen, ehe es zu spät
ist. Meist bekommt man keine zweite Chance und am Ende steht der
Tod. Doch es gibt auch Freundschaft, Vertrauen und Liebe in Sin
City ... |
Man
kann die die Stories um Sin City als Krimi bezeichnen, wobei ich
diesen Begriff nicht ausreichend finde. Falls mir was Besseres einfällt,
könnt ihr es an dieser Stelle nachlesen. Die Geschichten überschneiden
sich zum Teil und ergeben zusammen ein gewaltiges Portrait dieses
Comic-Babylons. Andere Künstler
benötigen ein ganzes Universum, sagt Frank Miller. Ich
benötige eine einzige Stadt. Ich masse mir
nicht an, ein besonderer Miller-Kenner zu sein, doch "Sin City"
hat mich beeindruckt. Auch bin ich nicht immer in der Stimmung,
mich seinem faszinierenden Alptraum in schwarz/weiss zu überlassen.
Mich strengen seine Geschichten an - inhaltlich sowie auch graphisch.
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Die
Bilder sind ohne Zweifel faszinierend, doch braucht man Zeit, um
in Millers Stil hineinzufinden. Ich kann die Sin City Bände
nicht eben mal schnell durchblättern - dafür sind sie
nicht gemacht. Zudem finde ich es schade, dass bei den neuen Cross
Cult Bänden das Format verkleinert wurde - dank Simon konnte
ich mir die amerikanischen Ausgaben mal genauer ansehen und weiss
daher, dass Millers Bilder einfach ihren Platz beanspruchen. (Vor
allem die ganzseitigen Illustrationen.) Das ist keine Kritik, sondern
lediglich ein Wermutstropfen, denn vermutlich läuft es wie
immer auf das Problem der Nachfrage und Rentabilität hinaus.
Dafür sind die Cover großartig gelungen: schwarz, weiss,
rot - grandios! |
"Die
neue deutsche Ausgabe orientiert sich an der von Miller autorisierten
letztgültigen Fassung der US-Paperbacks und bietet neben einem
durchgängigen Buchrückenmotiv auch Extras wie Covergalerien
und diverse redaktionelle Beiträge. Im Vergleich zu den älteren
deutschen Ausgaben wurde die Übersetzung komplett neu durchgesehen
und überarbeitet. Damit ist die siebenbändige Neuausgabe
aller Sin City-Episoden die erste in sich kohärente
deutschsprachige Version dieses Meisterwerks." (Cross Cult) |
In
"Sin City" gibt es keine Kompromisse - das gilt auch für
den Stil und die Ausstattung. Schwarz und Weiß - keine Abstufung,
keine Grautöne. "Farbe" wäre ein Verbrechen.
Die Inszenierung ist sehr effektvoll und klar strukturiert: harte
Kontraste und furiose Schattenspiele sind Millers Metier. Alles
ist extrem reduziert; es gibt keine Schraffierungen, keine Speedlines.
Bewegungen kann man anhand des Aufbauschens eines Mantels, am Faltenwurf
eines Laken, am Splittern von Glasscheiben, den Spuren des Blutes
oder am Flug eines Funken erkennen. Soundwords werden sparsam verwendet.
Manche finden, dass es viel zu lesen wäre - mich stört
das nicht. Das Lettering hat schliesslich ganze Arbeit geleistet. |
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Zudem
sind diese Texte nötig,
um die Beweggründe der Protagonisten nachvollziehen zu können.
(Gedanken oder Ergänzungen zur Story sind in einzelnen, längeren
Textstücken an der Seite angelegt.) Kein Wort zuviel und
keines zuwenig. Meist sind es kurze, knappe Sätze - die ungezügelte,
brutale Gewalt spricht ihre eigene Sprache. Hard boiled.
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Sin
City: Der Film - Ich möchte nicht zu viele Vergleiche
mit dem Film ziehen, auch wenn mich dieser überzeugt hat. Viele
Bilder des Comics lassen sich als 1:1 Vorlage im Film wiederfinden
- dasselbe bei den Dialogen, die man zum Teil wortwörtlich
nachlesen kann. Was war da zuerst da - der Film oder die neue, deutsche
Übersetzung? Die Bücher enthalten einige Details mehr,
doch im großen und ganzen hat sich Robert Rodriguez sehr getreu
an die Vorlage gehalten. Sonst hätte Frank Miller (Co-Regisseur)
ihm vermutlich auch nicht erlaubt, sein Werk zu verfilmen. Und laut
Ankündigung dürfen wir uns im Jahre 2007 auf "SIN
CITY 2" freuen. Nach dem Schreiber & Leser und dem Carlsen
Verlag, legt nun Cross Cult die Reihe wieder auf. Insgesamt sind
7 Bände der Kultserie "Sin City" erschienen - von
der deutschen Neuauflage bei Cross Cult sind nun wieder alle Bände
erhältlich.
Vielen Dank an Liliana, meine liebe Freundin und treuen
Mücke-Fan, für das lange und klaglose Ausleihen der Bände!
Die Bildausschnitte, die hier zu sehen sind, stammen von der offiziellen
SIN
CITY Film-Homepage und sind dort als E-Card zu sehen. Schöne
Grüße aus Sin City! (Hier findet ihr neben den Infos,
Trailer, Darsteller, Bilder und Games.)
Leseproben und weitere Infos findet ihr auf der Cross
Cult Homepage. |
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