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Comic-Rezension
von Richard Koellner
Haben Sie Ihr Leben verpfuscht?
Dann gönnen Sie sich einen gelungenen Tod!
Exit, der erste Service für definitive Aussteiger, ist für
Sie da!
Du arbeitest in einer kleinen Redaktion, die Rezensionen für
miese Computerspiele schreibt, hast soeben gekündigt, deinen
Freund, der dich mit einer anderen betrügt, in den Wind geschossen,
deine Wohnung verloren und bist im Augenblick ein wenig deprimiert?
Nun, es gibt einen Ausweg, doch Vorsicht: ein Zurück gibt es
nicht.
"Exit" ist ein Verein voller Selbstmörder, die sich
gegenseitig das Licht ausknipsen. Ganz offiziell. Die Regeln sind
einfach: Alle Mitglieder von "Exit" dürfen getötet
werden. Man darf die Existenz "Exit" nicht verraten. Man
muss zuerst töten, um selbst getötet zu werden. Alles
ist erlaubt. Amandine kennt zwar die Regeln, aber ist das auch ein
Grund sich daran zu halten? Nach dem ersten Mord will sie aussteigen,
doch da fangen die Schwierigkeiten erst richtig an. "Exit"
ist überall - niemandem kann man trauen - es gibt kein Entkommen
... oder doch?
Die Bilder von Mounier aus den ersten beiden Bänden haben mir
sehr gut gefallen. Sicherer Strich, keine Schnörkel, kräftige
Farben - super. Aber warum er nicht auch noch den dritten Band machen
konnte, werde ich wohl nie erfahren. Schade eigentlich, weil die
Arbeit von Puech leider nicht an die seine herankommt. (Kommentar
von Emma) Eine Probeseite findet ihr auf der Arboris
HP unter "Überblick der Comics - Exit". Kleiner Film/Tipp
am Rande: Battle Royal |
Band
1 - Die Organisation
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Text:
Bernard Werber
Zeichnungen: Alain Mounier
Verlag: Arboris,
NL-Zelhem (2000)
Copyright: "Exit 1", erschienen bei Editions
Albin Michel, 1999
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 47 Seiten, farbig
ISBN: 90-344-0706-3 |
Amandine
hat Probleme: Nach einem Streit mit ihrem Boss hat sie überstürzt
gekündigt, und als sie deshalb früher nach Hause kommt,
findet sie ihren Freund mit einer anderen Frau in ihrem Bett.
Jetzt ist sie Job und Freund los, und Geld hat sie auch keines
mehr. Kein Wunder also, dass ihr Selbstmordgedanken kommen
Zwei Selbstmordversuche schlagen fehl, aber dann stößt
Amandine im Internet auf eine geheimnisvolle Organisation namens
EXIT. Deren Ziel ist es, Menschen bei ihrem Ableben zu "helfen".
Die Regeln sind ganz einfach: Du darfst andere Mitglieder töten
und kannst dann auch irgendwann von ihnen getötet werden.
Auf die Todesliste kommst du aber erst dann, wenn du schon mindestens
einen umgebracht hast.
Amandine wird Mitglied und tötet eher aus Versehen zwei andere
Mitglieder. Allerdings kommen ihr dann Zweifel, ob das eine so
gute Idee war, denn ihr Chef will sie wiederhaben, und außerdem
hat sie Pierre, einen netten Nachbarn, kennen gelernt. Leider
wird dieser bei einer Auseinandersetzung mit einem anderen Vereinsmitglied
(anscheinend) versehentlich getötet. Doch für einen
Ausstieg ist es inzwischen sowieso zu spät. EXIT holt sie
ab und bringt sie auf ein Schloss auf dem Land, wo die Vereinsmitglieder
tödliche Zweikämpfe mit mittelalterlichen Waffen ausführen.
Wieder bewährt sich Amandine, indem sie ein weiteres Mitglied
mit Pfeil und Bogen tötet. Nachdem sie nun drei Tote auf
dem Gewissen hat, wird sie in den "zweiten Kreis" aufgenommen.
Amandine beginnt sich nun dafür zu interessieren, wer hinter
der Organisation EXIT eigentlich steckt
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Band
2 - Der zweite Kreis
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Text:
Bernard Werber
Zeichnungen: Alain Mounier
Verlag: Arboris,
NL-Zelhem (2001)
Copyright: "Le Deuxième Cercle", erschienen
bei Editions
Albin Michel, 2000
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 47 Seiten, farbig
ISBN: 90-344-0796-9 |
Amandine
hat nun die Nase voll und will aussteigen. Sie trifft überraschend
ihren Nachbarn Pierre wieder, der den Mordanschlag doch überlebt
hat. Leider ist dieser keine große Hilfe; er findet die
Idee hinter EXIT sogar gut und hindert sie an der Flucht. Amandine
gelingt es, via Internet die Polizei zu benachrichtigen, aber
die glaubt nur, dass in dem Schloss Mittelalterspiele veranstaltet
werden und unternimmt folglich nichts. Nach einem unerfreulichen
Erlebnis im Folterkeller des Schlosses kann Amandine mit der Hilfe
eines weiteren Bekannten schließlich doch fliehen.
Aber EXIT ist überall. Zuerst in Gestalt eines Zugschaffners,
der erst alle Mitreisenden des Abteils umbringt, aber dann Amandine
an die Polizei verlieren muss. Die glaubt aber, dass Amandine
für das Massaker im Zug verantwortlich ist und sperrt sie
ein. Auch dort findet sich ein Mitglied von EXIT, das sie befreit,
damit sie sich draußen umbringen lassen kann! Amandine findet
Zuflucht auf einer Landkommune, deren Mitglieder ihr zwar nicht
glauben, aber sie freundlich aufnehmen. Zum ersten Mal seit langem
kann sie aufatmen. Leider ist das Glück nur von kurzer Dauer,
denn EXIT findet sie auch hier, bringt aber versehentlich eine
andere Frau der Kommune um. Amandine ist wieder auf der Flucht.
Schließlich fassen die Häscher Amandine, dürfen
sie aber nicht selbst töten, da sie ja schon zum zweiten
Kreis gehört. Stattdessen bringen sie Amandine auf eine Insel,
auf der "die Jägerin" das Sagen hat; eine Frau,
die die Menschenjagd zu ihrem Hobby gemacht hat
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Band
3 - Bis zum letzten Atemzug
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Text:
Bernard Werber
Zeichnungen: Eric Puech
Verlag: Arboris,
NL-Zelhem (2003)
Copyright: "Jusqu'au dernier souffle", ersch. bei
Editions Albin
Michel, 2002
Ausstattung: SC (29,5 x 22 cm), 48 Seiten, farbig
ISBN: 90-344-0875-2 |
Amandine
wird gejagt und überlebt durch einen Sprung von den Klippen
ins Meer. Im letzten Moment rettet sie Gabriel, ein Ballonfahrer,
der sich später als der Computerspielprogrammierer heraus
stellt, welcher ursprünglich die Idee zu EXIT hatte, sie
aber dann wieder verwarf. Ihre dramatische Aussprache wird erneut
von einem EXIT-Agenten unterbrochen, doch rettet sie diesmal ein
Eingreiftrupp der Polizei. Da Amandine einer Vielzahl von Morden
verdächtig wird, landet sie im Gefängnis. Dort ist EXIT
aber erst recht präsent, sowohl bei den Insassen als auch
beim Personal. Als Amandine verlegt werden soll, kann sie mit
Hilfe von Gabriel und Kommissar Méliès, der EXIT
schon lange auf der Spur ist, fliehen. Die Spur reicht bis in
die höchsten Kreise der Politik, ins Innenministerium. Hier
treffen sich schließlich alle Beteiligten zum großen
Showdown. Wer jedoch hinter EXIT steckt, und wie Amandine schließlich
die Organisation zerschlagen kann, wird hier nicht verraten. Nur
so viel: Ein Kater namens Kafka spielt dabei eine wichtige Rolle
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