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10.06.2004
- 14.06.2004
Der
ultimative Erlangen - Report ist da!
Darauf habt ihr alle gewartet!!
Endlich war es nun mal soweit - Emma besuchte den Comic-Salon in
Erlangen. Das Jahr 2004 scheint für Emma ja ein richtiges Glücksjahr
zu werden. Aber dazu später mehr. Von allen Seiten habe ich
gehört, dass man hier einfach dabei sein muss. Es gilt sozusagen
als Bildungslücke, nicht mindestens einmal in Erlangen dabei
gewesen zu sein. Sollte man am besten gar nicht zugeben. ^^
Was demnach längst überfällig war, hat dieses Jahr
endlich geklappt und ihr könnt hier aktuell Bilder ansehen,
Geschichten nachlesen und vieles mehr über meinen Aufenthalt
in Erlangen erfahren. Der Comic-Salon findet alle 2 Jahre im Rahmen
des Erlangener Kulturprogramms statt. Ist ganz Erlangen davon betroffen?
Yep. Viele Geschäfte werben auch mit dem Event - von meinem
Bäcker hab ich eine Tüte bekommen, auf welcher diese Bäckerei
Uderzo zu seinem Max & Moritz Preis gratuliert. Überall
kann man Plakate und Veranstaltungshinweise sehen. Es finden parallel
zum eigentlichen Salon auch viele Ausstellungen, Vernissagen, Diskussionsrunden,
Filmvorführungen und Vorträge, verteilt über ganz
Erlangen, statt. (Über Erlangen könnt ihr am Ende noch
ein bisschen mehr erfahren.) |
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Ich
war Tage zuvor so aufgeregt, dass ich kaum schlafen konnte! Gut,
dass ist ein bisschen übertrieben, aber ich habe mir eben gedacht:
"Wenn es so toll wird, wie ich mir das vorstelle, dann werde
ich den Abend des ersten Tages gar nicht mehr erleben. Ich werde
vorher vor Seligkeit sterben." Nun, die Tatsache, dass ihr
jetzt doch noch von mir lesen könnt, beruht nicht darauf, dass
es mir nicht gefallen hätte, sondern schlicht und ergreifend
darauf, dass ich furchtbar pathetisch sein kann. Aber das habt ihr
ja schon gewusst. Nein, man sollte nur nicht den Fehler begehen
und sich erst zwei Tage vorher entscheiden, dort hin zu gehen -
das könnte nämlich etwas stressig werden. Da ich mit dem
Zug unterwegs war, musste ich mich also erst noch um ein Ticket
und natürlich um ein Hotelzimmer bemühen. Hier hatte ich
grosses Glück, aber dazu später mehr. 11.06.2004: Kaum
in Erlangen gelandet. machte ich mich unverzüglich auf den
Weg zum Kongresszentrum (H. Lades Halle - Neuer Markt), um mich
ins Getümmel zu schmeissen. |
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Als
erstes wollte ich mir einen kleinen Rundumblick verschaffen und
bin erst mal, naja, eben rundherum gelaufen. Doch ich hatte noch
etwas zu erledigen. INKplosion
ist euch wahrscheinlich ein Begriff. (Wenn nicht, habt ihr Nachholbedarf.)
Das "neuste" Werk dieses ambitionierten Comicprojekts
heisst "Versus" und
ist ein kleines, geniales Stück Comic-Kunst. Mel
Maathuis, die "Big Mama" im Hause INKplosion,
welche Organisatorin, PR-Lady, Sonnenschein und Spassfaktor in einem
ist, begegnete allen offen und herzlich und hielt mit jedem ein
kleines Schwätzchen. Ich hatte "Versus"
schon vorbestellt und Mel war so lieb und hat mir ein signiertes
Exemplar organisiert. Es haben sich Alexander
Gellner und Mana,
beide verantwortlich für Bleistift, Story und Text, Michael
Vogt (Tusche) und Steffi Schütze
(Lettering) verewigt. Das fand ich super nett von ihr und so möchte
ich mich hier nochmal erkenntlich zeigen: "Vielen lieben
Dank! Viel Erfolg mit "Versus" und alles Gute für
das gesamte INKplosion - Team! Ihr seid klasse." Ein wenig
später hatte ich noch Gelegenheit, Michael
Vogt die Hand zu schütteln. Leider ist es mit den
Bildern nichts mehr geworden, denn als ich dann gegen Ende versucht
habe, noch Fotos zu machen, war die Batterie alle. Darum gibt´s
nur diesen einen Schnappschuss. Sorry.
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Allein Jens Harder, dem
frischgebackenen Max & Moritz Preisträger 2004, ist es
zu verdanken, dass ich überhaupt Bilder machen konnte, da er
mir meine Kamera gehütet hat. Nach dem kurzen Besuch bei Mel
ging es gleich weiter und so landete ich geradewegs vor dem Monogatari-Tisch.
Jens war gerade dabei, eine Zeichnung fertig zu machen und da ich
ohnedies ein paar Sachen haben wollte, liess ich auch meine Exemplare
persönlich verschönern. (Der Titel "Leviathan",
für den er auch ausgezeichnet wurde, ist stimmungsvoll und
mystisch-märchenhaft zugleich.) An "Operation
Läckerli - Comicreportagen aus Basel" haben
mehrere Zeichner/innen mitgearbeitet. Unter anderem Jens
Harder, Ulli Lust
und Mawil, von denen jeder was
Kleines reingezeichnet hat. Ich war also so glücklich über
meine ersten Zeichnungen, dass ich meine Kamera komplett vergessen
hatte. Ich bemerkte den Verlust zwar ziemlich bald, aber Jens war
schneller und kam mir auf halbem Weg entgegen. Ohne seine Hilfe
wäre sie vielleicht abhanden gekommen und dafür hätte
ich ziemlich sicher Dresche bezogen, weil diese Digitalkamera noch
nicht mal mir gehört hat. An dieser Stelle: Nochmals vielen
Dank, Jens! |
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Als
nächstes lernte ich die lustige Runde des Zwerchfells Verlags
kennen. Die armen Menschen hatten mit einem immensen Platzproblem
zu kämpfen, da die aufgelegten Comics schon einen Großteil
der Fläche bedeckten und die restlichen cm² von bereits
drei Zeichnern in Anspruch genommen wurden. Da blieb Martin
Schlierkamp nur noch der originelle Pizzakarton, in
dem alle gekauften Zwerchfell Alben verstaut wurden, um mir ein
Bild von "Alischa"
zu zeichnen. Als er meinte, es gefalle ihm selbst so gut, dass
er´s behalten möchte, fragte ich ihn, ob ich hinter
die Theke kommen müsste, um es mir zu holen. Darauf antwortete
er grinsend, dass, bis ich hinter die Theke kommen würde,
er schon über alle Berge sei. Das Fluchtverhalten sei bei
allen Zeichner recht ausgeprägt. Da schau an, wieder was
dazugelernt. Naomi Fearn,
die mir ihr neues Werk "Dirt Girl"
signierte, konnte ich mit einem Taschentuch aushelfen, weil was
lief. Nein, nicht ihre Nase, sondern ihr Tuschestift.
Wie das Platzproblem in Folge gelöst wurde, hab ich allerdings
nicht mehr mitbekommen. Peter Puck, Max & Moritz Preisträger
2002, signierte später am Zwerchfell-Tisch. Wo genau, das
weiss ich nicht. *g*
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Einmal
kurz umgedreht und wenn seh´ ich da sitzen? Mawil!!
Seinen neuen Band "Die Band"
habe ich zwar nicht gefunden, aber dafür hat er mir gleich
zwei Sachen (ua. "Wir können
ja Freunde bleiben") mit einer Zeichnung versehen.
Als ich fragte, ob ich ihn fotografieren dürfte, war ihm das
nicht so angenehm. Sich für Foto´s in Pose werfen, liegt
ihm eben nicht so. Also seht ihr hier ein Bild von Mawil´s
arbeitenden Händen (Har, har: so sehen wir sie schliesslich
am liebsten!) mit der Zeichnung, die er für mich gemacht hat.
Im
Anschluss daran hab ich den halben Reprodukt-Stand
mitgenommen. Lewis Trondheim ist einfach genial! (Seht euch
mal "Nein, nein, nein" und "Intriganten"
an. Einfach klasse!) |
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Rautie
hat jedes meiner kleinen "Willy, the
Kid" Büchlein, dass sind Minihefte mit superkurzen
Strips (jeweils drei Bilder) aus dem Leben des kleinen (?) Willy,
mit einer kleinen Zeichnung und einem Button aufgemotzt. Sieht doch
gut aus, oder? Die Buttons waren, wenn ich das richtig mitgekriegt
habe, druckfrisch, denn neben seinem kleinen Zeichentisch befanden
sich alle nötigen Utensilien für die Buttonherstellung.
In den unteren Gefilden angekommen, fand ich mich vor dem Tisch
des Laska - Teams wieder, wo
ein ziemlich erschöpfter und verlassener Thomas
Gilke (der Mann mit dem Hasen) den Laden ganz alleine
schmeissen musste. *g* Doch das Leiden hatte ein Ende, als Elke
Reinhart sich als Verstärkung neben ihn setzte.
Hier gab´s "Tentakel #5"
inklusive Zeichnungen von den zweien. Die beiden posierten auch
gleich für ein Foto - sind sie nicht nett anzusehen?
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Ein
weiteres Highlight war sicher der Abstecher bei Joscha
Sauer bei der Carlsen-Signiertheke.
Mich würde mal interessieren, wieviele Zeichnungen er an diesem
Tag gemacht hat. Sein Kult-Comic "Nicht
Lustig" war ein voller Publikumserfolg. Er ist aber
auch ein knuffiger Kerl - für jeden Fan hat er eine seiner
kleinen, nicht lustigen "Geschichten" aus dem Ärmel
geschüttelt. Und dann wurde es auch noch richtig lustig: während
ich auf Joscha Sauer wartete,
kam Flix eisessend kurz am Stand vorbei.
Ich hab nicht genau mitbekommen, wie es dann passiert ist, aber
es war unglaublich komisch. Dem Flix sein Eis hat sich verselbstständigt
und nach diesem Malheur ging kurze Zeit vor lauter Lachen gar nichts
mehr. Bester Slapstick also bei Carlsen! Aber Joscha war cool und
so hab auch ich noch eine schöne Zeichnung und ein tolles Foto
abbekommen. |
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Inwischen
schwerbepackt mit guten Sachen, die mir im Moment das Leben eher
schwer als schön machten, erwischte ich Uli
Oesterle am Stand der Edition
52. Auch hier erfreute man sich regen Zulaufs. Wobei:
ob Uli wirklich erfreut war, weiss ich nicht. Wie er gestand, hatte
er einen ziemlichen Brummschädel, der sich bei der Hitze, die
sich in diesem Raum staute, wohl kaum gebessert haben dürfte.
Aber er war sehr tapfer und erfüllte jeden Wunsch seiner Leser.
Und wieder einmal hatte ich Glück und diesmal sag ich euch
auch gleich, warum. Ein junger Mann, der vor mir an der Reihe war,
war wie ich ein großer Oesterle-Fan. Er unterhielt sich mit
Uli und fragte ihn unter anderem, ob er sich die Sachen von ihm,
einem leider namenlosen Nachwuchstalent, mal ansehen würde.
Uli schaute sich die Zeichenmappe des Jungen kurz durch (die war
übrigens echt toll), und meinte, er würde sich später
noch mehr Zeit nehmen, um nochmal einen Blick darauf zu werfen.
Im Gegenzug zeigte Uli dem jungen Mann sein Skizzenbuch, welches
die ersten 20 Seiten des zweiten "Hector
Umbra" Bandes enthielt. (Dieser soll voraussichtlich
im Frühjahr 2005 erscheinen.) Während Uli zeichnete, linste
ich meinem Vordermann über die Schulter und konnte so auch
einen Blick darauf erhaschen. Ich sage nur: Boah!! Geil!! Uli meinte,
dass es nur Skizzen seien und das sich einzelne Details noch verändern
würden, aber im großen und ganzen sei es schon ok. Gott,
"nur" Skizzen! Ich würde ein Vermögen ausgeben,
um eines seiner Skizzenbücher in die Finger zu kriegen! Ahhhh!
Ich übte mich in Demut und erhielt dafür ein wunderbares
Bild von Hector Umbra. |
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Was
allerdings wirklich blöd war, war der Rummel rund um Uli. Da
er ja mit "Hector Umbra" für Furore gesorgt hatte
und auch schon für den Max & Moritz Preis (2000) nominiert
war, wurde er von einem Kameramann und Fotografen belagert. Und
eben dieser Kameramann und sein Kollege, hatten es aus irgendeinem
Grund auf mich abgesehen. Die wollte vermutlich bloss sehen, wie
blöd ich mich vor der Kamera anstelle. (Na, nee! Die haben
den ganzen Tag nix besseres zu tun, oder? Naja, jetzt wisst ihr
mal, wie es um meinen Selbstwert bestellt ist.) Sie waren im Namen
des Goethe Instituts unterwegs, um die Salon Besucher zu Uli Oesterle
und dem Thema Comic zu befragen. Ich wollte eigentlich nicht wirklich,
vor allem deshalb, weil die Kamera dabei war und ich eine grenzenlose
Abneigung gegen dieses Gerät hege. Und doch hab ich mich breitschlagen
lassen. Vielleicht weil der Kameramann so nett gefragt hat. Doch
das ist nur ein Teil der Wahrheit, denn eigentlich war mein Gepäck
daran schuld. Nur deswegen konnte ich nicht so schnell verschwinden,
wie ich eigentlich wollte und somit war ich ein leichtes Opfer.
Hilflos ausgeliefert! *g* Wie sagte schon Gerhard Reichel: Das Gehirn
funktioniert von Geburt an wunderbar, bis zu dem Moment, in dem
man eine Rede halten muss". So ähnlich ist es mir ergangen.
Ich war ultranervös und hab vermutlich einen ziemlichen Topf´n
erzählt. Ich wollte alles anders sagen, aber es hat nicht funktioniert.
Auf die Frage, wen ich ausser Uli Oesterle noch aus dem deutschen
Comic-Sektor favoritisiere, fiel mir beim besten Willen nichts mehr
ein. Dieses Interview wird, so glaube und hoffe ich jedenfalls,
niemals öffentlich zu sehen sein. Und falls doch: sorry an
alle, die ich vergessen habe. War keine böse Absicht. |
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oben ...
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Dann
war es schon Nachmittag und ich musste meine Taschen endlich loswerden.
Kurzer Break im Hotel und schon eine Stunde später war ich
wieder vor Ort. Schliesslich fehlten mir noch zwei Zeichner, die
ich unbedingt noch treffen wollte: Flix
bei Carlsen und Ulf
K. bei Edition 52.
Das Warten auf eine Zeichnung von Flix
hat sich in jedem Fall gelohnt. Nicht nur, dass man an interessanten
Unterhaltungen teilhaben konnte, hier wurden auch wichtige Fragen
geklärt. Beispiel gefällig? Bitte sehr.
Flix: "Was soll ich zeichnen?" Fan 1: "Ist egal.
Irgendwas." Flix (lacht): "Das ist schwierig. Da bin ich
überfordert." Meldet sich Fan 2: "Dann zeichne halt
´ne Waschmaschine." Flix setzt schon zum Zeichnen an,
als sich Fan 2 nochmals erschrocken zu Wort meldet: "Das war
doch nicht ernst gemeint!"
Tja, Flix erfüllt seinen Fans wirklich jeden Wunsch! *g*
Oder in Hinblick auf nostalgische Zeiten aus "Held" ergab
sich folgende Diskussion: "Der "Braune Bär"
kam doch von Langnese, oder?" "Nein!" "Doch!"
usw. (Das ist eine Eissorte, für alle die´s nicht wissen.)
Harm Bengen arbeitete derweil
an der anderen Seite der Carlsen-Theke. Als ich dann dran war, ist
mir etwas witziges aufgefallen, was ich bisher nicht bemerkt hatte:
Felix und Emma haben einiges gemeinsam. Und ich und Flix zeichnen
sogar ähnlich. *bisschenangebundstolzdraufbin* Flix
ist zudem ebenfalls stolzer Max & Moritz Preisträger 2004.
Ausgezeichnet wurde er für sein autobiographisches und gleichzeitig
zukunftsorientiertes Werk "Held".
Bei Ulf K. hatte ich weniger
Erfolg - es standen viele Leute an und die Zeit wurde etwas knapp.
Aber das war nicht so schlimm: immerhin habe ich sein neues Buch
"Der Mondgucker" mit
einem signierten und limitierten Druck bekommen. |
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Der
letzte Programmhöhepunkt war der Besuch der diversen Ausstellungen,
die im Kongresshaus gezeigt wurden. Die Sachen von Igort (5 ist
die perfekte Zahl) und Max waren auch toll, aber ich ging wegen
zwei anderen Ausstellungen hinein: "Claire
Wendling - Wandlerin zwischen den Zeiten" und "Alessandro
Barbucci und Barbara Canepa - Die jungen Wilden aus Italien".
Von den beiden Italienern konnte man einzelne Seiten aus "Sky
Doll" und "Monster Allergy" sehen. Wundervolle, getuschte
Seiten, die beim genaueren Betrachten offenbarten, dass selbst solche
Meister manchmal Fehler machen und mit TippEx nachbessern müssen.
*g* Aus der "Monster Allergy" Serie war auch eine Episode
zu sehen, die auf Deutsch nicht erschienen ist. Bei Claire Wendling
stelle ich immer wieder bestürtzt fest, wie wenig Interesse
man ihr hierzulande entgegenbringt. "Amalou" ist die einzige
Reihe, die von ihr auf Deutsch übersetzt wurde und das noch
nicht einmal vollständig. Dank Comic-Art (Dornbirn) besitze
ich inzwischen diverse Drucke und Bilder von ihr. In Erlangen waren
getuschte Seiten und auch die farbige Fassung derselben aus "Amalou"
zu sehen. Des weiteren einige Skizzen und auch Bilder aus der Serie
"Aphrodite". Auf Anfrage stellte sich heraus, dass anlässlich
der Ausstellung kein spezieller Katalog erschienen ist. Das ist
zwar schade, aber vermutlich nicht mach- und finanzierbar. Die Tatsache,
dass einige Bilder in fast völliger Dunkelheit lagen, da der
Lichtkreis der Lampen nicht ausreichte, schmälerte den Genuss
ein wenig. Aufgelockert wurde der mit Pulten durchzogene Raum durch
die Installation eines großen Würfels in der Mitte der
Halle. Dieser Würfel hing von der Decke herab und wurde von
vier Seiten mit projizierten, sich ständig wechselnden Bildern
bepflastert. Auf den Leinwänden an den Seiten waren mithilfe
eines Videobeamers verschiedene Werke der Künstler, mal im
Gesamten, mal ein kleines Detail daraus, zu sehen. |
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Zum
Abschluss des Tages hatte ich mich auf den Besuch des Cinestar-Kinos
eingerichtet. Auf dem Programm stand ein Preview
in Originalfassung einer neuen Comicverfilmung mit Ron
Perlman in der Hauptrolle: Hellboy!
Man ist ja von Comicadaptionen einiges gewöhnt, aber ich fand
Hellboy ausgesprochen lustig und gelungen. Um die Story sollte man
sich nicht allzu viele Gedanken machen - die ist ein wenig dünn,
dafür gibt es reichlich Action. Doch die Figur Hellboy ist
"echt" (cool und naiv-trotzig zugleich) und die Dialoge
sind wirklich witzig geraten. Die Kostüme sind ebenfalls geglückt
- es wirkt nicht so animiert und aufgesetzt. (Siehe "Hulk")
Der Handlanger des Bösewichts Rasputin ist wirklich gruselig
und über die Figur der Hellboy Freundin Liz Sherman bleibt
man ein wenig im unklaren. Leichte Kinokost mit einer Prise schwarzem
Humor. |
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Was
ich nun noch unterschlagen habe, ist die Tatsache, dass ich bis
jetzt ausschliesslich von einem Teil des Comic-Salons berichtet
habe. (Vornehmlich von dem, von dem ich auch Fotos habe.) Natürlich
waren noch so viel mehr Verlage und Zeichner da, aber ich habe an
diesem einen Tag einfach nicht mehr geschafft. MG bespielsweise
hatte einen riesengroßen Stand gleich neben dem Eingang und
auch Ehapa, Reprodukt uvm waren da. Zudem auch viele kleinere und
größere (auch internationale) Händler, die entweder
ein bunt gemischtes Comicsortiment dabei hatten oder sich auch auf
Dinge wie Figuren, Posters, Filme oder alle Arten von Merchandiseprodukte
spezialisierten.
12.06.2004: Am nächsten Tag ging es munter weiter, doch heute
wollte ich die Comicbörse
besuchen. Da ich am frühen Nachmittag wieder abreisen sollte,
hatte ich nicht soviel Zeit, wie ich vielleicht gebraucht hätte.
Auf der Börse war doch einiges los und das Wetter hat so manchen
Händler in arge Bedrängnis gebracht. Zweimal hat es kurz
geregnet, was für die Stände ausserhalb des neuen
Marktes natürlich extra blöd war. Immerhin
hat sich die Suche für mich gelohnt, denn ich habe zwei Alben,
die ich schon lange suchte, endlich gefunden. Zudem eine traumhafte
Figur von McFarlane zum Schnäppchenpreis. Ein voller Erfolg!
Auf der Börse kann man alles finden, was das Comic-Sammlerherz
begehrt: Comics, Figuren, Poster, Plakate, CD´s, Videos und
DVD´s, Zubehör, T-Shirts, diverse Merchandise-Artikel
usw. Hier nun noch ein paar Impressionen von der Comicbörse
... |
So.
Jetzt habt ihr ein wenig was über meinen Aufenthalt in Erlangen
erfahren. Naja, alles kann ich hier natürlich nicht anführen.
Wäre lang zu lesen und vermutlich ziemlich fad. *g* Obwohl:
hab ich noch was Wichtiges vergessen? Mal sehen. Die ganzen Bilder,
Zeichnungen und kleinen Austellungen, die ich gesehen habe, blieben
bis dato unerwähnt. Im Vorbeigehen hab ich noch Harald Havas
(Fred) getroffen und Christian Moser (bei Carlsen) hab ich blöderweise
verpasst. Am Eingang war noch ein großes Modell der Festung
Helm´s Klamm aus "Der Herr der Ringe"
aufgebaut, was so ziemlich jeden Hobbyfilmer ins Foyer gelockt hat.
(Einmal Peter Jackson sein, nicht wahr? ^^) Die Idee des "Sketches
to go" fand ich klasse, allerdings geschah das alles
ein wenig im Verborgenen. Der Platz war meiner Meinung nach nicht
wirklich gut gewählt und man hatte den Eindruck, dass die Leute
den Weg dorthin nicht gefunden haben. Die beiden Matrix-Twins
waren übrigens verdammt gute Fotomodelle und echte Hingucker. |
Was
ich hier noch einbringen möchte, ist ein Lob an alle Beteiligten:
selten bin ich so vielen freundlichen, aufgeschlossenen und entgegenkommenden
Menschen begegnet, wie an diesen zwei Tagen. Das gilt für die
Zeichner/innen, Betreuer, Verlagsmitarbeiter und Salonbesucher.
Es war wirklich total easy und entspannt, man hat hier und da ganz
zwanglos geplaudert und sich gegenseitig unterstützt. Great!
Vor allem den Künstlern muss man das hoch anrechnen, denn "Erlangener
Nächte sind lang"! Das hab ich jedenfalls des öfteren
vernommen. Uli meinte nur zu Boris Kiselicki: "Heute keinen
Schnaps!" und der antwortete: "Für mich auch nicht!"
Wer weiss, was die am Vorabend gemacht haben ...
Die Stimmung auf dem Salon bot jedenfalls ein breites Spektrum:
ausgelassen und fröhlich, freundlich und doch auch zurückhaltend.
Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass viele
Beobachter, die den Salon schon mehrfach besucht hatten, bemerkten,
dass relativ wenig Besucher gekommen waren. Muss man um den Comic-Salon
bangen? Wird es vielleicht keinen weiteren mehr geben? So schwarz,
hoffe ich, muss man die Sache dann doch nicht sehen. Im Xoomic-Interview
mit dem Festivalleiter Bodo Brik
(Xoomic#9) wurde über die
Finanzierung des Salons gesprochen und auch darüber, dass die
Verantwortlichen dieses Jahr mit einem rund 30 Prozent geringerem
Budget auskommen mussten. Doch Brik versicherte auch gleichzeitig,
dass er nichts unversucht lassen wird, damit es in zwei Jahren heissen
kann: "Herzlich willkommen zum 12. Internationalen Comic-Salon
2006 in Erlangen!" |
Max
und Moritz - der hier schon mehrfach erwähnte
Preis, ist so eine Art Oscar der Comic-Szene. Das erste Mal wurde
er 1984 auf dem 1. Internationalen Comic-Salon vergeben. Mit der
Verleihung wird die Arbeit herausragender Künstler gewürdigt,
verdienstvolle Verlagsarbeit bestärkt und auf junge Nachwuchstalente
aufmerksam gemacht. Der Verleihung wird natürlich jedes Mal
entgegengefiebert, handelt es sich doch um einen sehr prestigeträchtigen
Preis.
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Zwei
der diesjährigen Preisträger habt ihr somit schon kennengelernt:
Jens Harder und Flix. Mawil, der ebenfalls nominiert war, ging leider
leer aus. Die Fotos von der festlichen Max und Moritz Gala hab ich
von comic.de geklaut. Jens Harder
wurde in den Kategorien Bester deutschsprachiger
Comic-Künstler und Beste
deutschsprachige Comic-Publikation, Eigenpublikation (für
"Leviathan") nominiert.
Flix ging in der Kategorie
Beste deutschsprachige Comic-Publikation, Eigenpublikation mit
"Held" an den Start. Mehr zum Thema
"Max und Moritz- Preis" findet ihr auf der Homepage des
Comic-Salon Erlangen. (s.u.) |
Ein
bisschen was über Erlangen:
Erlangen ist ein hübsches, beschauliches Fleckchen Erde, welches
überaus Fußgänger und Radfahrer freundlich ist.
Zebrastreifen gibt es nicht - die braucht hier aber auch keiner.
Sehr gute Busverbindungen ermöglichen es den Besuchern rasch
überall hinzukommen. (Die Busse fahren immerhin bis nach 23:00.)
Es gibt auch einen speziellen Shuttlebus, der die Salon-Besucher
kostenlos zu den einzelnen Ausstellungsorten bringt. Die Kongresshalle
ist bequem zu Fuss oder mit dem Bus erreichbar. Kleine Restaurants,
Cafés und auch Fast-Food-Lokale findet man an jeder Ecke.
In der Fussgängerzone bietet sich die Möglichkeit, ein
wenig shoppen zu gehen. Die Wohngegenden sind ausgesprochen ruhig
und zum Teil sehr malerisch gelegen. Und wenn es nicht unbedingt
ein Hotel sein muss: zwei Jugendherbergen sind auch vorhanden. Abends
gibt es auch ein vielfältiges Angebot: neben diversen Clubs
und Kinos haben auch viele gastronomische Betriebe recht lange geöffnet.
Sightseeing ist auch hier möglich: neben dem Schlossgarten,
der Orangerie und dem Botanischen Garten, kann man diverse Kirchen
und Schlösser (Alt- und Neustädter Kirche, Hugenottenkirche,
Palais Stutterheim, Schloss Atzelsberg) und auch die Universitätsbibliothek
und die Antikensammlung besuchen. Ansonsten kann man sich auch an
das reichhaltige Rahmenprogramm des Comic-Salons halten. (Unten
seht ihr einen Rundumblick von der Kongresshalle aus.) |
"Ein
Greenhorn in Erlangen" (oder "Tipps
und Tricks")
- zieht euch bequeme Schuhe und Kleidung an
- kümmert euch früh genug um eine Unterkunft
- falls ihr mit dem Zug kommt, kauft eure Karte früher
- nehmt die Sachen, die ihr signieren wollt mit oder
- lasst euch die Zeichnungen auf einen Block machen
- Busfahren ist bequem, billig und umweltfreundlich
- teilt eure Kohle ein oder setzt euch ein Limit
- macht euch eine Liste von den Sachen,
..die euch fehlen und die ihr kaufen
wollt
- die Kartenvorbestellung für den Salon könnt ihr euch
sparen
- verwendet Rucksäcke & Trolleys für den Transport
eurer Schätze
- nehmt möglichst wenig Zeug mit,
..die Taschen füllen sich (fast)
von selbst
- für Vorabinformationen könnt ihr euch im Internet schlau
machen
- Regenschutz für euch und euere Comics |
Nützliche
Links:
www.comic-salon.de
www.comic.de
www.erlangen.de
www.ekm-erlangen.de
(Unter- & Auskünfte)
www.reiseauskunft.bahn.de
(Bahnauskunft)
www.vgn.de (Busauskunft
Großraum Nürnberg)
Kleiner Tipp:
Auf den Verlagswebsites sind oft Hinweise enthalten, wer wo signiert.
Manchmal sind sogar die Zeiten angeführt, wobei man sich auf
die nur bedingt verlassen kann. Aber so wisst ihr wenigstens, ob
euer Favorit überhaupt vor Ort ist. (Den Messeplan findet ihr
auf der Comic-Salon Seite.) |
Alles
in allem: Zwei ereignisreiche Tage liegen hinter mir
und das war erst das Warm-up. Immerhin denke ich schon an die nächste
Runde. (Essen/Frankfurter Buchmesse) *g* Die Bilanz kann sich ja
auch sehen lassen: ich habe viele Zeichnungen bekommen und Bekanntschaften
gemacht; endlich meine Comic-Messen-Jungfräulichkeit verloren
und noch nie innerhalb so kurzer Zeit so viel Geld ausgegeben. Ich
war nach dem ersten Tag fast völlig pleite, wobei ich dafür
immerhin über 7 kg Comics gekriegt habe. ;-) Warum ich vorhin
vom "Glück haben" gesprochen habe? Naja, ich habe
vermutlich das letzte freie Zimmer in ganz Erlangen bekommen, nach
langem Suchen sogar eine brauchbare Zugverbindung zustande gebracht,
meine Schäfchen immer rechtzeitig ins Trockene gebracht und
am Abend noch mein Bett gefunden. Hab meine Kamera wiederbekommen,
eines der letzten freien Schliessfächer am Bahnhof ergattert
und konnte nebenbei die ganze Zeit geniessen! Zudem ist auf meiner
5-Fahrten-Karte noch ein Streifen frei. Ein Grund mehr, in zwei
Jahren wieder vorbeizuschauen. ^^ |
nach
oben ...
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