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Mizuno´s
Figuren erinnern an eine süße, putzige Mischung aus einer
Pril-Blume, Regina Regenbogen und einem Pin-Up Girl. Die kompakten,
flächigen Bilder und der hippe Discoflair im Hintergrund machen
Mizuno´s Mangas zu etwas Besonderem. Auch die Farbpalette
hat etwas retromässiges an sich: türkis, dunkelgrün,
orange, rosa, lila und rot. Die manchmal latente, meist offensive
Erotik (wer braucht denn schon Kleider?) in ihren Werken gehört
genauso dazu, wie die kräftige Prise schwarzer Humor und ihre
Vorliebe für klassische (europäische) Märchenstoffe.
Auch wenn diese sehr frei(zügig) interpretiert werden. Pop
pur!
"Cinderalla" hat mit Walt Disneys "Cinderella"
doch noch einiges gemein - viele Details wurde etwas entfremdet,
klar. Anstelle der Ferse muss hier eben ein Auge dran glauben und
anstatt mit einer verzauberten Kutsche, reist sie hier auf der riesigen
Maus Setsuko. Dass der Prinz so doof ist und seine Cinderalla nicht
erkennt, erinnert an den Prinzen in "Drei Haselnüsse für
Aschenbrödel" und diverse andere Dumpfbacken-Prinzen.
(Siehe zB Prinz Valium in "Space Balls" oder Prinz Charming
in "Shrek 2".) Ich mein ja nur. Wo hat der denn die ganze
Zeit hingeschaut, wenn er sich nicht mal merkt, wie sie ausgesehen
hat?! Schliesslich hat sich die kesse Cinderalla nicht mit einem
Tänzchen begnügt ...
Tipp: Hansel & Gretel,
Princess Mermaid, Big Book of Grimm
Linktipp: www.mizuno-junko.com
(liebevolle HP) - www.pulp-mag.com
(super s/w Skizzen & Bilder!)
Mehr englischsprachige Comics findet ihr hier ... |
Junko
Mizuno´s Cinderalla
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Text
& Zeichnungen: Junko Mizuno
Verlag: VIZ
(Reihe: Pulp Graphic Novel), 3. Auflage 2003
Copyright: "Cinderella", erschienen bei Koushinsya,
Japan, 1995 (Übersetzung ins Englische: Yuji Oniki)
Ausstattung: SC (20,5 x 14 cm), 136 Seiten, farbig, westliche
Leserichtung - Sprache: Englisch
ISBN: 1-59116-003-0 |
Es
war einmal ... ein fleissiges, hübsches Mädchen namens
Cinderalla. Gemeinsam mit ihrem Vater betreibt sie ein Restaurant.
Doch eines Tages stirbt Cinderallas Vater und seine tieftraurige
Tochter beerdigt ihn. Sie bangt um ihre Zukunft, denn ohne ihren
Vater kann sie das Restaurant nicht weiterführen. Setsuko,
eine Maus, hilft ihr weiter - sie soll nachts zum Grab zurück
gehen. Ein wenig irritiert macht sich Cinderalla auf den Weg. Und
tatsächlich! Sie trifft ihren geliebten Vater wieder - als
Zombie! Die Wiedersehensfreude ist groß und das Restaurant
wird wieder eröffnet. Allerdings nur nachts, denn tagsüber
ziehen sich die Zombies in ihre Gräber zurück. Eines Nachts
begegnet Cinderallas Vater Caroline, einer Zombiefrau mit zwei hübschen
Zombie-Töchtern, Aki und Akko. Der Vater möchte Caroline
heiraten, anfangs gegen den Willen Cinderallas. Doch diese möchte
den Vater nicht enttäuschen und stimmt der Heirat schliesslich
zu - mit (bekannten) fatalen Folgen!
Caroline ist schier unersättlich - sie ißt immerzu! Aki
entpuppt sich als Vamp, der ständig die Gäste im Restaurant
belästigt und Akko hat ein Problem mit ihrer Oberweite. Und
alle drei beanspruchen Cinderallas Dienste: für die eine soll
sie ständig kochen, die andere muss sie von den Gästen
fernhalten und die dritte möchte unzählige, maßgeschneiderte
BH´s von ihr haben! Daneben fällt ihr noch ein magischer
Untermieter in den Schoss: eine kleine Fee! Deren magische Kräfte
sind allerdings noch nicht entwickelt und so kann sie Cinderalla
nicht unterstützen. Nahe am Rande der Verzweiflung trifft Cinderalla
auf den Prinzen! (Schlicht: the Prince) Er ist ebenfalls ein Zombie,
doch das stört Cinderalla nicht im geringsten. (Klar, bei der
Verwandschaft!) Diese erste Begegnung hinterläßt Spuren
- Cinderalla hat sich halsüberkopf verliebt!
Kurz darauf erfährt sie, dass ihr verehrter Prinz ein Sänger
ist und bald in einem Zombie-Club auftreten wird, unternimmt sie
alles, um an diesem Abend dabei zu sein. Der große Tag ist
endlich da und alle Hindernisse scheinen überwunden, da zerstört
ein einziger Satz all ihre Hoffnungen: Zombies only! Durch Zufall
(und einen gehörigen Schluck Alkohol) gelingt es der kleinen
Fee, Cinderalla in einen Zombie zu verwandeln. Der Zauber hält
allerdings nur bis zum Morgengrauen - dann verwandelt sie sich zurück.
Kaum ist Cinderalla im Club, hat der Prinz nur noch Augen für
sie. Cinderalla schwebt im siebten Himmel und sie verbringt die
Nacht mit ihrem Idol. Als der Morgen dämmert, muss sie schleunigst
verschwinden. Bei ihrem überstürtzten Aufbruch hetzt sie
die Treppe hinab, stolpert und verliert - keinen Schuh, nein - ihr
rechtes Auge! Erschöpft, aber überglücklich kehrt
sie nach Hause zurück. Es war wunderschön, doch wie sollte
sie ihren Prinzen jemals wieder sehen?
Der Prinz seinerseits sucht nach seiner Prinzessin - via Fernsehen.
Die Besitzerin des Auges möge sich melden, denn er würde
sie sofort heiraten! Zu dumm, dass Cinderalla kein Zombie und die
kleine Fee im Augenblick verhindert ist! Trotz allem macht sich
Cinderalla auf, ihren Prinzen für immer zu gewinnen. Aber die
gesamte Zombie-Damenwelt, darunter auch Aki und Akko, wollen ebenfalls
an die Seite des Prinzen! Was bedeutet schon ein Auge, wenn man
seine Frau sein kann? Die Zeit wird knapp und der (blöde) Prinz
fällt auf ein Täuschungsmanöver Akko´s hinein:
er will sie heiraten, da er in ihr Cinderalla wiederzuerkennen glaubt!
Ist nun alles aus? Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, denn
die kleine Fee hat sich verwandelt - nun ist sie in der Lage, jeden
Zauber anzuwenden! Sie verwandelt Cinderalla wieder in einen Zombie
(diesmal ohne Auflagen) und öffnet dem Prinzen die Augen für
seine wahre Braut - Cinderalla. Die beiden feiern Hochzeit und alles
nimmt ein gutes Ende.
In kurzen Geschichten wird noch erzählt warum Caroline ein
solcher Vielfraß ist und wie man die berühmt-berüchtigte
Yakitori-Sauce macht. Einen Song vom Prinzen und ein Interview mit
Junko Mizuno (by Izumi Evers) kann man am Ende nachlesen. Nicht
zu vergessen: die Stickerseite mit 24 Sticker - for the real Fans! |
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