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Selten
habe ich etwas derart Großartiges in Händen gehalten
wie diesen Band. Anno domini 2003 sandte ich an Meister Thomas
eine kurze Nachricht, mit der Frage, ob das Projekt der Unsterblichen
gescheitert sei, da bereits Jahre zuvor die ersten Ankündigungen
da waren, aber noch nicht absehbar war, ob und vor allem bis wann,
die Öffentlichkeit dieses Meisterwerk zu sehen bekommen würde.
Er hat sich die Zeit genommen und mir zurückgeschrieben -
und er bat um etwas Geduld, denn gut Ding will nun mal Weile haben.
Das Warten hat sich gelohnt und ich habe geschworen auf den nächsten
Teil (wenn es sein muss) auch vier oder mehr Jahre voller Demut
zu warten, ohne auch nur den Hauch eines Zweifels zu hegen.
Jedesmal wenn ich diesen wundervollen Hardcoverband aufschlage,
sehe ich auf den Seiten keine einzelnen Bilder mehr - das ganze
mutet fast wie ein Film an! Trotz, oder vielleicht gerade wegen,
des sparsamen Umgangs mit Soundeffekten und Speedlines, entwickelt
die Story eine ganz eigene, unglaubliche Dynamik. Die Panele sind
sauber und übersichtlich angelegt - Effekthascherei ist hier
auch überhaupt nicht nötig. Der Hintergrund und die
Charaktere wurden offentlich in zwei Schritten gearbeitet und
dann zusammengefügt. Dadurch erhält man beinahe den
Eindruck, die Figuren könnten aus den Seiten springen. Der
Hintergrund ist in gedämpften, präzisen Farben ausgeführt;
die Figuren sind klar hervorgehoben und liebevollst koloriert.
Ob Strand, Wälder oder Gaststätte - jede Location der
Handlung ist perfekt inszeniert. Zum Characterdesign kann ich
nur sagen: grossartig! Die facettenreiche, ausdruckstarke Ausstrahlung
der Figuren und die ganze Atmosphäre der Geschichte hat mich
sehr beeindruckt. Der Plot ist ruhig und sicher erzählt.
Ich will wissen, wie es weitergeht. Aber ich kann warten.
Wer nicht warten möchte, kann die bisher erschienenen Bände
von Wolfgang Hohlbeins
"Chronik der Unsterblichen" (bei VGS erschienen)
nachlesen.
Im Web findet ihr die Unsterblichen unter: www.thomy.org
(Unbedingt anschauen!!!) Lesetipp: Das
Blut der Templer
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Am
Abgrund
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Manche
Wunden heilen, manche bluten ewig ...
Andrej Delany kehrt nach langer Zeit an den Ort, der niemals
Heimat für ihn war, zurück - seines Sohnes Marius
wegen. Doch als er Borsa erreicht, bricht eine Welt für
ihn zusammen. Andrej findet Marius durchbohrt von einem Pfahl,
gefesselt auf einem Lager vor und kann ihm nur mehr einen schnellen
Tod in den Armen seines Vaters schenken. "Ich bin gekommen,
um dich mitzunehmen ... ins Paradies." Doch das Paradies
scheint dieser Tage völlig unerreichbar. In einer dunklen
Ecke des Raumes sitzt ein Junge, Frederic, der das ganze Gemetzel
um den Untergang des Dorfes miterleben musste. Doch er hat das
Massaker überlebt, sowie einige weitere, darunter auch
Frederics Mutter. Diese wurden von den Schergen der Inquisition,
welche auch für diese Greueltat verantwortlich waren, verschleppt,
um als Sklaven verkauft zu werden. Frederic giert nach Rache,
doch Andrej versucht ihm klar zu machen, dass ihm das nicht
helfen wird. Nachdem sie die Toten von Borsa bestattet hatten,
folgen sie der blutigen Spur, welche die Täter hinterliessen.
Im Wald werden sie von einigen Soldaten der Inquisition angegriffen
- der Kampf ist kurz und blutig. Doch etwas anderes beunruhigt
Andrej - bei den Soldaten war auch ein Mann in einer goldenen
Rüstung, dessen dunkle Präsenz Andrej irritiert und
der er nicht entrinnen kann. Der Inquisitor, Vater Domenicus,
verbreitet das Gerücht, dass die Familie der Delanys mit
dem Teufel im Bunde stünde und somit vernichtet werden
muss. Tatsächlich verfügt Andrej über unfassbare
Selbstheilungskräfte, die ihm den Tod bisher vorenthielten.
Als Frederic und Andrej vor den Toren der Stadt Constanta an
einem Gasthof Halt machen, begegnen sie erneut dem Krieger in
der goldenen Rüstung. Kurz darauf entbrennt ein unglaubliches
Inferno, bei dem beinahe alle Gäste der Schenke ums Leben
kommen. Andrej und Frederic entkommen schwerst verletzt, doch
gegen den goldenen Mörder sind sie wehrlos. Als dieser
versucht Andrej zu töten, rammt ihm jemand von hinten einen
Pfahl in die Mitte - er bricht zusammen. Tage später erwacht
Andrej wieder - völlig genesen. Krusha, der Mann, der ihm
das Leben rettete, ist bei ihm. Auch Frederic ist wieder wohlauf,
obwohl erst drei Tage vergangen waren. Krushas Bruder starb
bei dem Überfall auf die Gaststätte und Krusha schwor
seinen Mördern blutige Vergeltung. Andrej und Frederic
sollen ihm helfen, denn sie brauchen seine Unterstützung,
wenn sie in die Stadt gelangen wollen, um die Gefangenen zu
befreien. Doch sie werden bereits erwartet ...
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