Rezension und Beschreibung von Richard Koellner. ...

Auch wenn der Bezug zur Fernsehserie Böses ahnen lässt, der Comic ist gut, und übrigens auch ohne die Kenntnis der Fernsehserie zu genießen! Die Storys sind geradlinig erzählt, sparen aber nicht mit schrillen und schrägen Einfällen. Man ein bisschen den Einfluss der Mangas erahnen, sie sind aber knallbunt, und der Stil dürfte aber auch den Liebhabern klassischer Comics gefallen. Und nachdem sich die Geschichten im Alltag abspielen, steht einer Identifikation mit der Hauptdarstellerin auch nichts mehr entgegen. Der Wechsel des Szenaristen hat dem zweiten Band nicht geschadet, er ist mindestens ebenso gut wie der erste. Man merkt den Bänden an, dass sie aus der Feder von Film- und Fernsehschaffenden sind, denn sie würden sich recht gut als Basis für ein Drehbuch eignen. Dadurch ist auch genügend "Action" drin, die perfekt zum geradlinigen und zur Karikatur tendierenden Stil des Zeichners passt. Wer allerdings Tiefsinniges sucht, wird hier nicht fündig werden. Ist ja wohl auch nicht gewollt. Ein Kuriosum am Rande: Lolle ist womöglich die einzige Comicfigur, die selbst als Zeichnerin eines echten, käuflichen Comics auftritt: des Comics "Zoe" von Lolle Holzmann. Der "Ghostpainter" von Lolle ist Christian Nauck, ein Kollege von Uwe Heinelt. Lesetipp von Emma: blue monday

Band 1 - Froschkönige

Text/Szenario: David Safier Zeichnungen: Uwe Heinelt Verlag & Copyright: Egmont vgs VerlagsgmbH, Köln (Edition EHAPA COMIC COLLECTION, 2004) Ausstattung: SC (21 x 14,5 cm), 80 Seiten, farbig ISBN: 3-7704-2068-3

Lolle ist am Boden. Alle um sie herum sind verliebt, nur sie hat keinen. Doch da schlägt der Blitz ein, und zwar wortwörtlich: Während eines Stromausfalls bekommt Lolle im Dunkeln den Kuss ihres Lebens! Doch als es wieder hell wird, ist ihr Märchenprinz spurlos verschwunden. Sechzehn Männer waren anwesend; einer davon muss es sein, aber keiner will es zugeben. Lolle muss unbedingt herausfinden, wer es war und macht sich auf die Suche, tatkräftig unterstützt von ihrer Freundin Rosalie (lesbisch, würde Lolle auch gerne verführen) und einer neuen Zufallsbekanntschaft, Alex (der nicht bei den 16 Kandidaten dabei war, obwohl er es gerne gewesen wäre …). Wie bei Aschenputtel prüft Lolle die Kandidaten und versucht im Praxistest festzustellen, wer ihr Kussweltmeister ist. Bis sie ihn nach manchen Verwicklungen enttarnt hat und überrascht feststellen muss, dass sie ihren neuen Märchenprinzen schon längst gefunden hat! Doch er ist ganz anders, als sie ihn sich vorgestellt hat ...

Band 2 - Mütter sind auch nur Menschen

Text/Szenario: Uwe Heinelt Zeichnungen: Dirk Bertram Verlag & Copyright: Egmont vgs VerlagsgmbH, Köln (Edition EHAPA COMIC COLLECTION, 2005) Ausstattung: SC (21 x 14,5 cm), 80 Seiten, farbig ISBN: 3-7704-2069-1

Es hätte ein wunderschöner Tag werden können, aber leider sagt sich Lolles Mutter zu Besuch an. Wie üblich so kurzfristig, sodass Lolle keine Zeit zum Aufräumen hat! Lolles Eltern sind noch unverheiratet, aber anstatt die Hochzeit endlich nachzuholen, wollen sie sich trennen. Für Lolle eine Katastrophe; sie muss alles tun, um dies zu verhindern. Zu allem Überfluss glauben Lolle und ihre Mutter, dass ihr Vater sich umbringen will. Er ist am anderen Ende der Stadt und Lolle und ihre Mutter brechen zu einer Odyssee durch Berlin auf, um ihn noch rechtzeitig von seinem Tun abzuhalten. Dabei brechen sie so ziemlich alle Regeln und werden daher schließlich auch noch von der Polizei verfolgt. Bei diesem Road-Movie kommen sich Lolle und ihre Mutter ziemlich nahe und stellen zu ihrer gegenseitigen Bestürzung fest, dass sie sich eigentlich ziemlich ähnlich sind. Am Ende werden sie von der Polizei festgenommen und zu Lolles Vater gebracht, der inzwischen mit dem Rest der Berliner Polizei eine spontane Fete organisiert hat. Statt einer Anklage muss Lolles Mutter in die Heirat einwilligen und Lolle sich mit ihrer Mutter vertragen. Strafe muss sein!